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Freitag, 29. März 2024
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Geschrieben von Manfred Kirchner am 20. Mai 2019
Aktuell

Clementia hielt Hof auf Schloss Herzberg

Szenische Schlossführungen am internationalen Museumstag

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Ihre Hoheit, Fürstin Clementia, die erste Ehefrau Heinrichs des Löwen, hatte zum internationalen Museumstag am Sonntag (19.05.2019) auf Schloss Herzberg zu zwei szenischen Führungen eingeladen – und viele Gäste kamen. Von den circa 220 Schloss- und Museumsbesuchern wollten rund 170 die beiden Führungen erleben, die das Museumsteam organisiert hatte.

Amtmann von Uslar (Wolfgang Zeiss), der Leiter des Amtes Herzberg, begrüßte die Gäste. Die Besucher wurden gleich in die jüngere Schlossgeschichte einbezogen, als Heidi (Jenny Fischer-Wiegand) ihr Leid darüber klagte, dass ihr Freund im Jugendarrest sitze. Viele der Besucher konnten sich gut an die 1960er und 70er Jahre erinnern, in der diese Szene spielte.

 

Streitereien rund ums Schloss

Fürstin Clementia (Rosi Matwijow) entführte dann die Gäste in die Zeit Heinrichs des Löwen und bekräftigte, dass Schloss Herzberg ihr gehöre, da Heinrich dieses Schloss gegen ihren Besitz in Badenweiler eingetauscht habe. Als Geist von Schloss Herzberg könne sie nicht ruhen, solange das Schloss ihr nicht übertragen sei. Dann stürmte der Knecht Christian Dreger (Manfred Kirchner) mit einem Handwagen, beladen mit einem Bierfass und zwei Säcken, dem Schlosstor entgegen und sorgte für leichte Verwirrung. Seine Geschichten über Scharfrichter, das Gefängnis auf dem Schloss und das Schlossverlies waren schon gruselig. Das Herzberger Bier, über das er sich dann mit Fürst Christian Ludwig stritt, empfahl er für die Schweine. Und auch den Misthaufen des Amtmanns auf dem Schloss ließ er nicht aus. Die Magd Marie (Petra Höft), auf dem Weg zur Schlossküche, verriet den Besuchern, dass sie Blut in die Küche bringe, aus dem eine Soße hergestellt werden solle, die Teufel und Geister vertreibe. Die Gruselgeschichten wurden dann noch von Fürstin Clementia verstärkt, indem sie über die Schlossbrände, besonders den Brand von 1510, berichtete.

Dann hatten Fürstin Dorothea (Jenny Fischer-Wiegand) und Herzog Christian-Ludwig (Wilfried Dittmann) ihren Auftritt und stritten, wie schon um 1550. Während Dorothea höfische Feste in Celle liebte, bevorzugte Christian-Ludwig die Jagd im Harz und wollte lieber das Geld in Schloss Herzberg stecken. Dieser Ehestreit wurde durch den frühen Tod Christian-Ludwigs beendet. Knecht Christian Dreger bot den Besuchern dann zwei Versionen zu den zwei Uhren im Schlossturm an und Magd Marie ging auf Dorothea als Gattin von Friedrich von Preußen und als Schwarze Witwe ein. Müller Rohrmann (Claus Dieter Meyer) stellte dann die Schlosskapelle vor und zeigte auf, welchen Weg der barocke Altar vom Schloss Herzberg in die Hände eines Antiquitätenhändlers nahm.

 

Die Geschichte der Stadt und des Fürstentums

In der Welfenausstellung des Museums stellten dann Clementia und ein Mönch (Detlef Bayer) die Geschichte des Fürstentums Grubenhagen und der Welfen vor. Die Tauschurkunde zwischen Heinrich dem Löwen mit Friedrich Barbarossa, das Evangeliar Heinrichs des Löwen, die Reformation mit Auswirkung auf das Fürstentum Grubenhaben und die Wiege der Welfen standen im Mittelpunkt der Ausführungen von Clementia und dem Mönch.

Im Bereich der Stadtgeschichte gingen Gewehrfabrikinspektor Tanner (Manfred Kirchner) auf die Gewehrfabrik Herzberg und Orgelbaumeister Engelhardt (Wolfgang Zeiss) auf sein Leben für den Orgelbau ein. In der Forstausstellung stellten dann ein Jäger (Manfred Kirchner) die höfische Jagd und ein Köhler (Claus Dieter Meyer) den Bergbau und das Leben der Bergmänner im Harz vor.

 

Finale mit „stinkfeiner Gesellschaft“ und Flohfalle

Am Schluss der szenischen Führung versammelten sich die Gäste und das Museumsteam im Rittersaal. Hier hatte Georg von Calenberg (Michael Wolf) seinen großen Auftritt mit einem Heiratsantrag an Anna Eleonore (Jenny Fischer-Wiegand) am Freudenstein in Herzberg. Sie stellten dann „ihre Kinder“ und den Weg des Enkels Georg auf den englischen Thron vor. Mit der „stinkfeinen Gesellschaft“ und einer Flohfalle schlossen dann die szenischen Führungen.

Die Akteure wurden mit langem Applaus für die unterhaltsame Schlossführung belohnt. Bereichert wurde der internationale Museumstag durch den Auftritt eines Drehorgelspielers auf dem Schlosshof.


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