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Geschrieben von Christiane Albisser am 28. Oktober 2019
Aktuell

Freude schenken in einer schweren Zeit

Aktion „Löwenmama“: Das Leben schreibt auch Geschichten, die man am liebsten nicht hören möchte, und doch finden sie statt

Susanne Saage (links) und Ramona Flügge mit ein paar Wunschzetteln der Kinder.
Susanne Saage (links) und Ramona Flügge mit ein paar Wunschzetteln der Kinder.
Susanne Saage (3.v.r.) mit Unterstützern ihrer Aktion.
Susanne Saage (3.v.r.) mit Unterstützern ihrer Aktion.

Schon der Gedanke daran, beim eigenen Kind würde eine schwere Krankheit festgestellt, lässt jeden erschaudern. Kommt jetzt noch die wohl familien-intensivste Zeit des Jahres, die Weihnachtszeit hinzu, wird es noch schwieriger. Weihnachten auf der Intensivstation zwischen Bangen und Hoffen. Auch die Geschwisterkinder sind anwesend und für alle ist diese Situation alles andere als alltäglich. Inwieweit ist ein Weihnachtsfest dann noch möglich? Die betroffenen Eltern wünschen sich nichts – außer der Gesundheit ihrer Kinder und insbesondere die des nun erkrankten Kindes.

Wenn jetzt noch ein Mensch, in diesem Fall eine Krankenschwester, in dieser Situation hinzukommt, die den Geschwisterkindern am Heiligen Abend eine kleine Aufmerksamkeit schenkt, bekommt das Wort Nächstenliebe wieder eine greifbare Bedeutung. Das Erstaunen der Kinder: „Aber wir sind doch gar nicht krank.“ Und die Antwort der Krankenschwester: „Ja, aber ihr seid auch Kinder, und genauso wichtig!“

So ist es der Gründerin der Aktion „Löwenmama“, Susanne Saage, und ihren Kindern ergangen. An diesem Tag fasste sie einen Entschluss: Sie würde die Wünsche der Kinder, die Weihnachten im Krankenhaus verbringen müssen, erfüllen. Und nicht nur die der erkrankten, sondern auch die der Geschwisterkinder. Beinahe alles ist möglich, nur eines nicht, und das schreibt sie auf die von ihr ausgelegten Wunschzettel auch mit drauf: Gesundheit, so gern sie es auch wollen würde.

 

Geschenketische und andere Unterstützung

Ihre Aktion Löwenmama gibt es nun seit 18 Jahren und es ist ihr in all der Zeit noch immer gelungen, alle Wünsche der Kinder zu erfüllen. Große Unterstützung ihres Projekts findet Saage seit nunmehr fünf Jahren auch beim Spielzeugladen in Osterode. Weitere Hilfe erfährt sie unter anderem beim Verein für Tourismus und Marketing Osterode am Harz (vtm), Intersport Stricker, dem Forstbetrieb Henkel mit dem Tannenbaumverkauf auf dem Osteroder Weihnachtsmarkt und aus Bad Lauterberg bei den Buchwichteln von der Buchhandlung Moller.

Auf sogenannten Geschenketischen werden die konkreten Wünsche der Kinder ausgestellt, die man beim nächsten Einkauf einfach mitbezahlt, und von jedem verkauften Tannenbaum wird ein Betrag gespendet. So unterschiedlich kann Freudebereiten sein.

Susanne Saage backt Waffeln in der Nähe von den aufgestellten Geschenketischen und verkauft sie, wobei sie auch gern von ihrer guten Freundin, Ramona Flügge, unterstützt wird. Von dem eingenommenen Geld kann sie auch größere Wünsche verwirklichen. Der Kinderschutzbund Bad Lauterberg sagte spontan eine Spende in Höhe von 300 Euro zu und der Kontakt zu der evangelischen Kirchengemeinde St. Andreas in Bad Lauterberg wurde hergestellt, sodass durch die Konfirmanden eine Hilfe beim Einpacken der Geschenke erfolgen kann.

 

„Es ist für mich ein Geschenk“

Mittlerweile zählen 50 Kliniken zu Saages „Einsatzbereich“ und es ist kein Ende in Sicht. Alle Geschenke werden kurz vor Weihnachten an die Kliniken verteilt und es wird Rücksicht auf alle Umstände genommen. Es ist nicht selbstverständlich, Geschenke zu bringen. Manche Situationen können auch das Beschenken nicht mit Freude verbinden lassen.

„Es ist für mich ein Geschenk, diese Arbeit durchführen zu dürfen“, sagt Susanne Saage. „Letztes Jahr durfte ich die Freude der kranken Kinder in der Klinik in Heiligenstadt live miterleben, das hat mir viel Freude bereitet.“ Ihr Sohn ist mittlerweile 19 Jahre alt, hat die Leukämie überlebt, vor Kurzem seinen Motorradführerschein bestanden und bereits angekündigt, die Aktion seiner Mutter, wenn sie es irgendwann nicht mehr schaffen sollte, weiterzuführen.

 

Weitere Informationen zur Aktion unter www.aktion-loewenmama.de (externer Link).


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