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Donnerstag, 28. März 2024
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Geschrieben von Christian Dolle, Kirchenkreis Harzer Land am 29. Mai 2022
Aktuell

Das Leben ist gar nicht so schwer

Konzert mit Frank Bode in der Christuskirche Herzberg

Frank Bode
Frank Bode
Christina Schöngart-Decker
Christina Schöngart-Decker
Anja Kanzinger
Anja Kanzinger

„Alkohol ist dein Sanitäter in der Not; Alkohol ist dein Fallschirm und dein Rettungsboot; Alkohol ist das Drahtseil, auf dem du stehst...“ Mit diesem Song von Herbert Grönemeyer begann Frank Bode sein Konzert in der Herzberger Christuskirche. Alkohol war das Thema der Aktionswoche der Suchtberatungen und genau dazu hatten die Fachstelle für Sucht und Suchtprävention im Kirchenkreis Harzer Land wie deren Förderkreis LOS ihn auch eingeladen.
Es war also ein Mottokonzert, eines, das sich mit der Gefahr und der Sucht, die durch die Volksdroge hervorgerufen wird, beschäftigt, aber auch mit der Befreiung davon. Nicht eben einfach ein solches Thema über Musik zu transportieren. Doch hier erwies sich Frank Bode als erfahrener Entertainer, dem es gelang, einerseits die Bedeutung des Abends deutlich zu machen, ohne dabei aber auf die Tränendrüse zu drücken.

Er spielte eigene Songs wie auch Cover, so unter anderem seinen Titel „Die Zuversicht“, den er nach eigener Aussage während der Pandemie geschrieben und zuvor noch nie live gespielt hatte, oder auch Peter Alexanders „Die kleine Kneipe“, die bei ihm seltsamerweise gar nicht so angestaubt klang, wie das Alter des Stücks es vermuten lässt. Das Motto des Abends war immer präsent, dabei war es aber immer auch ein mitreißendes Konzert eines tollen Musikers.

Zwischendurch erzählte Frank Bode von einem Freund, den er am Alkohol hatte zerbrechen sehen, aber auch von einem Menschen, den er überzeugen konnte, den Weg zurück zum Leben einzuschlagen. Für die Texte war er nicht ganz allein zuständig, zu Beginn führte Anja Kanzinger mit dem Churchill-Zitat „Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen als man umgeworfen wird“ in den Abend ein. Zum Aufstehen brauche man die Hände, machte sie deutlich, oder aber die Hände eines anderen, vielleicht auch Gottes Hand. Weiterhin las Christina Schöngart-Decker zwei Texte, einen von Marna Gordon übers Zögern und Aufschieben einen von Portia Nelson mit dem Titel „Autobiografie in fünf Kapiteln“, der sich metaphorisch mit Problembewältigung auseinandersetzt.
Am Ende schloss Frank Bode mit Westernhagens „Lass uns leben... das Leben ist gar nicht so schwer“ sowie noch einer eigenen Songpremiere mit dem ebenfalls positiven Titel „Geh weiter“. So blieb am Ende nicht das Problem als Essenz, sondern Überwindung und Mut und vor allem ein außergewöhnlicher und wohl in Erinnerung bleibender Konzertabend.


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