Geschrieben von Rolf Steinke am 05. Dezember 2022
Rechter Fuß vor, linker Fuß seitlich ran und Drehung um 360 Grad
Im Kursaal zeigten Mitglieder des Tanzsportvereins St. Andreasberg Anfängern die richtigen Tanzschritte






In den 60er und 70er Jahren waren die Tanzstunden in vielen Räumlichkeiten absolut gefragt. Meist war es ein Tanzlehrerehepaar, das den Mädchen und Jungen die ersten Schritte erklärte. Es war aber auch die erste "nähere" Kontaktaufnahme für die jungen Leute. So waren einige, meist männliche Personen, nicht unbedingt auf das Tanzen konzentriert, sondern auf die Begegnung mit dem weiblichen Geschlecht. Der Verfasser dieses Artikel lernte bei der Tanzstunde seine Frau kennen. Es lag aber nicht unbedingt an seinen Tanzkünsten, denn er stand mehr auf den Füßen seiner Partnerin als auf seinen eigenen. Walzer, Foxtrott und weitere Standardtänze waren absolut in. Beim Abschlussball wurde dann vor den Eltern gezeigt, was man gelernt hatte (oder auch nicht).
Seit einigen Monaten gibt es, meist am Sonntagnachmittag, einen Tanztee im Kursaal. Veranstaltet wird dieser vom Tanzverein Rot-Gold St. Andreasberg e.V. Es sind hauptsächlich die älteren Jahrgänge, die das Angebot annehmen. Nach dem Tanznachmittag bieten die Mitglieder des Tanzclubs ein öffentliches Training an, so auch an diesem Samstagnachmittag vor dem zweiten Advent. Regina und Heinz-Dieter Jütte baten die Paare auf die Tanzfläche vor der Kurhausbühne. Rechte Reihe die Herren, linke Reihe die Damen. Zuerst zeigte das Ehepaar die Grundschritte "trocken", dann mit Musik. Diesmal war der Gesellschaftstanz Cha-Cha-Cha angesagt.
Rieke und Marlon waren heute zum ersten Mal dabei. Rieke tanzt schon seit vier Jahren bei den Tanzteens in der Bergstadt und möchte nun ihren Freund zum Tanzen bewegen. Nach dem einstündigen Tanztraining äußerten sich beide im Gespräch mit LauterNeues sehr zufrieden über ihr erstes gemeinsames Tanzerlebnis. Für Wolfgang war es nach vielen Jahren das erste Tanzseminar. Bei der Feier seiner Tochter tanzte er mit seiner Frau zusammen einen Walzer. Heute jedoch, bemerkte er im Gespräch, war es für ihn eine Herausforderung. Er kannte seine Tanzpartnerin nicht. Besonders die ersten Schritte mit Musik verlangten seine volle Konzentration. Regina Jütte dankte den Paaren und gab ihnen einen Ratschlag mit auf den Weg: "Bitte beim Tanzen immer lächeln, dann sieht man, dass es Spaß macht."
Im nächsten Jahr, so Regina Jütte, werden die Tanzteenachmittage und das öffentliche Training fortgesetzt. Diese werden im Veranstaltungskalender des Stadtmarketings zeitig veröffentlicht.