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Montag, 29. Mai 2023
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Geschrieben von Boris Janssen am 14. Juni 2016
Aktuell

Hotel Zoll weicht ASB-Sozialzentrum

Am Zoll in Barbis soll eine neue Rettungswache sowie ein Zentrum für Tagespflege und soziale Dienste entstehen

Das Hotel Zoll in Barbis steht seit gefühlten Ewigkeiten leer…
Das Hotel Zoll in Barbis steht seit gefühlten Ewigkeiten leer…
…verfällt zusehends…
…verfällt zusehends…
…zieht Vandalen an…
…zieht Vandalen an…
…und ist längst ein weithin sichtbarer Schandfleck geworden.
…und ist längst ein weithin sichtbarer Schandfleck geworden.
Der ASB-Landesverband als neuer Eigentümer will schnellstmöglich alle Gebäude abreißen lassen.
Der ASB-Landesverband als neuer Eigentümer will schnellstmöglich alle Gebäude abreißen lassen.
Aus dem Wanderparkplatz nebst Wald soll ein Parkplatz für Belegschaft und Besucher werden.
Aus dem Wanderparkplatz nebst Wald soll ein Parkplatz für Belegschaft und Besucher werden.
Der Wanderweg zur Burgruine bleibt erhalten.
Der Wanderweg zur Burgruine bleibt erhalten.
Das Grundstück des ASB geht in etwa bis zur Laterne, die rechts neben dem Bagger aus dem Dickicht ragt. Der alte Imbiss gehört also nicht mehr dazu.
Das Grundstück des ASB geht in etwa bis zur Laterne, die rechts neben dem Bagger aus dem Dickicht ragt. Der alte Imbiss gehört also nicht mehr dazu.

In wenigen Wochen ist das Hotel Zoll Geschichte. Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) hat die Ruine gekauft, will sie schnellstmöglich komplett abreißen lassen und an ihrer Stelle ein Sozialzentrum errichten. Es soll eine neue Rettungswache beherbergen, eine Tagespflegeeinrichtung für 20 Senioren sowie Räume für soziale Dienste mit Schwerpunkt Integration. Träger und Eigentümer des Sozialzentrums wird der ASB-Landesverband Niedersachsen, Betreiber der ASB-Kreisverband Northeim/Osterode. Der ASB rechnet mit einer Gesamtinvestition von etwa zwei Millionen Euro und will zusätzlich zu den bestehenden 21 Arbeitsplätzen im Rettungsdienst etwa 12 bis 15 neue Stellen in der Tagespflege und im sozialen Dienst schaffen.

 

Perfekter Standort für Rettungsdienst

Schon lange suche man neue Räumlichkeiten, erklärten Vertreter des Landes- und des Kreisverbandes am Dienstag (14.06.2016) bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit Bürgermeister Dr. Thomas Gans. Von Anfang an sei bei ASB und Stadt das Hotel Zoll als Standort Favorit gewesen, in erster Linie wegen seiner für Rettungsfahrzeuge extrem guten Lage – Bad Lauterberg, alle Ortsteile und Scharzfeld sind schnell zu erreichen und für Einsätze in Herzberg, Bad Sachsa oder Walkenried liegt die Schnellstraße buchstäblich um die Ecke. Der Landkreis Osterode als Träger des Rettungsdienstes befürworte den Standort ebenfalls, erklärte ASB-Landesgeschäftsführer Hans-Dieter Wollborn.

Die Verhandlungen mit dem letzten Zoll-Eigentümer seien durchaus zäh gewesen, berichteten die Beteiligten einhellig. Die Tinte unter den Verträgen ist gerade getrocknet. Jetzt soll es dafür ganz schnell gehen. Vielleicht könnten schon in 14 Tagen die Abrissbagger kommen, hofft Wollborn. Für die Bauplanung und -ausführung setze man nun auf eine erfahrene Baufirma. Geht es nach ASB-Kreisgeschäftsführerin Iris Knecht werden die neuen Räume noch in diesem Jahr bezogen – freilich ein sportliches Ziel.

 

„Stellen uns auf mehrere Säulen“

Konkrete Baupläne gibt es noch nicht. Sicher ist aber, das Hotel Zoll wird vollständig verschwinden. Stattdessen entsteht ein weitgehend ebenerdiges, barrierefreies Gebäude, eben das Sozialzentrum, mit dem man sich auf mehrere Säulen stelle, so Wollborn. Die neue Rettungswache wird darin etwa 400 Quadratmeter einnehmen, die sozialen Dienste etwa 80. Weitere rund 300 Quadratmeter wird die Tagespflege umfassen, unter anderem mit großem Aufenthaltsraum, einer offenen Küche, einem Ruhe- und einem Therapieraum. Auch eine parkähnliche Grünfläche im Freien gehört zu einer solchen Einrichtung.

Zusätzlich zum eigentlichen Hotel hat der ASB den danebenliegenden Wanderparkplatz samt Waldstück erworben, woraus ein Parkplatz für Belegschaft und Besucher werden soll. Der zwischen beiden Grundstücken liegende Weg, der auch Wanderweg zur Burgruine Scharzfels ist, bleibt natürlich öffentlich. Und auch beim Grundstück um den alten Zollimbiss bleibt alles beim Alten, das hat der ASB nicht mitgekauft.

 

Ein Schandfleck weniger

Den alten Standort in der Bad Lauterberger Aue will der ASB nicht etwa aufgeben, sondern zusätzlich behalten. Der Fuhrpark der Schnell-Einsatz-Gruppe sei so stark gewachsen, dass nicht alle Fahrzeuge umziehen könnten. „Das Ehrenamt bleibt in der alten Rettungswache“, beschrieb es Sven Obermann, Leiter des Rettungsdienstes im Kreisverband. Außerdem plane man, hier eine eigene AS-Jugend zu gründen, erklärte Iris Knecht: „Wir möchten unseren eigenen Nachwuchs ziehen.“

Bürgermeister Gans freut sich sehr über die Planungen des ASB. Die Rettungswache bleibe in Bad Lauterberg und sei demnächst für ihre Aufgaben perfekt gelegen. Auch die Tagespflege begrüßt er: „So etwas haben wir noch nicht in der Stadt, wir können das gut gebrauchen, der Bedarf ist da.“ Und ganz nebenbei verschwinde endlich dieser Schandfleck an exponierter Stelle. Eine Win-Win-Situation, findet er. Die brachte Sven Obermann so auf den Punkt: „Die Region verliert ein unschönes Objekt – und wir haben einen guten Standort.“


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