Geschrieben von Stadtbrandmeister Martin Dannhauer / ski am 23. Juni 2016
Alarm am Hotel Zoll
Am Mittwochabend fand eine großangelegte Feuerwehrübung am ehemaligen Hotel Zoll in Barbis statt
Am Mittwochabend (22.06.16) um 20:30 Uhr gingen die Funkmeldeempfänger (unter Laien Piepser genannt) los: Feuer im Hotel Zoll. Mit über 100 Einsatzkräften und 19 Fahrzeugen von allen vier Ortswehren und Rettungsdienst fand eine großangelegte Übung statt. Eineinviertel Stunden waren die Einsatzkräfte vor Ort an dem markanten Gebäude.
Stadtbrandmeister Martin Dannhauer zeigte sich zufrieden: "Die Übung hat geklappt, die Zusammenarbeit war sehr gut".
Hier der Bericht des Stadtbrandmeisters:
"Bei einem Treffen mit ASB und DRK, vertreten durch Sven Obermann und Fabian Nitzke, und der Feuerwehren der Stadt Bad Lauterberg, vertreten durch den Stadtbrandmeister Martin Dannhauer und den stellvertretenden Stadtbrandmeister Klaus Dieter Schröder, kam die Idee auf, in dem ehemaligen Hotel Zoll in Barbis eine groß angelegte Übung durch zu führen.
Bekanntlich soll das ehemalige Hotel demnächst abgerissen werden und auf dem Gelände eine neue moderne Rettungswache des ASB entstehen .
Die Führungskräfte von Rettungsdienst und Feuerwehren packten die Gelegenheit beim Schopf und planten eine Großübung auf dem ehemaligen Hotelgelände. So eine Gelegenheit gibt es eher selten und sie sollte daher auch genutzt werden.
Das Szenario
Die fiktive Ausgangslage der Übung sah wie folgt aus: Eine Gruppe von Personen nutzen dieses Hotel öfter als Versteck und Unterschlupf. An diesem Abend kam einer der heimlichen Nutzer auf die Idee, ein wenig mit Feuer zu spielen, was dann irgendwann nicht mehr unter Kontrolle war und in rascher Zeit auf den ganzen Hotelkomplex übergriff. Aus Panik rannten die Personen in alle Himmelsrichtungen im Hotel, anstatt nach draußen ins Freie zu rennen um Hilfe herbei zu holen.
Mehrere vorbeifahrende Passanten sahen eine Rauchentwicklung und alarmierten über Notruf die Feuerwehr. Eine Person konnte das Hotel noch rechtzeitig verlassen, die restlichen fünf waren irgendwo im Hotelgebäude.
Menschenrettung hat Priorität
Bei einem Brand in Gebäuden ist immer zuerst die Menschenrettung vorzunehmen und stellt die Feuerwehren vor keine leichte Aufgabe. Das Gebäude kann nur mit der persönlichen Schutzausrüstung und Atemschutz betreten werden. Hinzu kommt die Erschwernis, dass die Sicht unter der Maske sehr stark eingeschränkt ist, und man maximal 30 Minuten Atemluft zur Verfügung hat. Der Rückweg aus dem Gebäude ist hier aber noch nicht mit eingeplant. Deswegen ist es auch vorgeschrieben eine Atemschutzüberwachung einzurichten.
Es müssen immer genügend Reservekräfte vorgehalten werden, entsprechend werden viele Kräfte alarmiert. Ähnlich verhält es sich mit dem Rettungsdienst! Hier wird je betroffene Person ein RTW (Rettungswagen) alarmiert.
Technik und Fahrzeuge
Um die Zusammenarbeit mehrerer Hilfsorganisationen (Feuerwehren, Rettungsdienst und weitere) richtig koordinieren zu können, sind sogenannte Einsatzleitwagen (ELW) notwendig. In der Stadt und der Gemeindeebene ist das der ELW 1 und auf Landkreisebene der ELW2.
Diese Fahrzeuge sind sehr wichtig für die Durchführung eines Einsatzes, dazu kommt die Einsatzdokumentation, die während eines Einsatzes notwendig ist. Diese kann auch später bei gerichtlichen Auseinandersetzungen von großer Bedeutung sein.
Eine weitere große Rolle spielt bei solchen Einsätzen die moderne Technik. Hier sind die Kommunen immer wieder in der Pflicht, ihre in die Jahre gekommene Einsatztechnik auf eine modernen und auch technisch mit der Zeit gehenden Stand zu halten. Die Stadt Bad Lauterberg kommt dieser Sache in genügender Weise nach, muss aber auch immer am Ball bleiben.
Lageeinschätzung und Brandbekämpfung
Die Brandbekämpfung, die dann nach der Menschenrettung kommt, muss vom Einsatzleiter geplant werden, um möglichst schnell einen Erfolg zu erzielen.
Der Standardeinsatz der Feuerwehren ist der Einsatz mit Bereitstellung. Bei dieser Einsatzform bestimmt man an der Einsatzstelle die Fahrzeugaufstellung, die Wasserentnahmestelle, den Standort der Löschfahrzeuge und die Lage des Verteilers. Für die Lageerkundung sieht man sich das Gebäude fronal an, befragt Personen, prüft die Zugänge und geht um das Objekt herum. Wenn der Einsatzleiter oder erste Gruppenführer vor Ort diese Informationen eingeholt hat, kann er handeln.
Dabei steht er natürlich unter Zeitdruck. Oft müssen sofort Entschlüsse gefasst und Befehle erteilt werden, ohne dass alle Informationen über die Lage bekannt sind. Daraufhin muss dann eine nähere Erkundung folgen, um gegebenenfalls neue Befehle zu erteilen.
Von der Art des Einsatzes ist abhängig, welche Mittel eingesetzt werden. Hierbei wird bei Dachstuhlbränden oftmals die Drehleiter genutzt, die eine effektive Brandbekämpfung von oben möglich macht, oder zur Menschenrettung aus höheren Stockwerken benötigt wird. Leistungsstarke Pumpen sind notwendig, um das Wasser mit genügend Druck von der Wasserentnahmestelle, also z.B. das Hydrantennetz oder in diesem Fall die Oder, zu entnehmen, um die Drehleiter und Löschfahrzeuge mit Wasser zu versorgen.
Übungen solcher Art sind notwendig, um auch im Realfall eine richtige Handlungsweise zu finden. Wir bedanken uns bei allen Einsatzkräften für die Beteiligung, sowie alle die zu der Übung mit beigetragen haben, erstmals haben wir im Stadtgebiet auch einen Pyrotechniker eingesetzt. Lars Kremmling von der DRK Bereitschaft Altes Amt hatte sich freundlicher zur Verfügung gestellt, diese Mittel als realistische Übungsdarstellung einzusetzen. Das DRK Altes Amt stellte ebenfalls die Mimen für diese Übung. "
Bei einem Treffen mit ASB und DRK, vertreten durch Sven Obermann und Fabian Nitzke, und der Feuerwehren der Stadt Bad Lauterberg, vertreten durch den Stadtbrandmeister Martin Dannhauer und den stellvertretenden Stadtbrandmeister Klaus Dieter Schröder, kam die Idee auf, in dem ehemaligen Hotel Zoll in Barbis eine groß angelegte Übung durch zu führen.
Bekanntlich soll das ehemalige Hotel demnächst abgerissen werden und auf dem Gelände eine neue moderne Rettungswache des ASB entstehen.
Die Führungskräfte von Rettungsdienst und Feuerwehren packten die Gelegenheit beim Schopf und planten eine Großübung auf dem ehemaligen Hotelgelände. So eine Gelegenheit gibt es eher selten und sie sollte daher auch genutzt werden.
Am Mittwochabend (22.06.16) war es so weit – die Übung mit über 100 Einsatzkräften und 19 Fahrzeugen begann.
Die fiktive Ausgangslage der Übung sah wie folgt aus: Eine Gruppe von Personen nutzen dieses Hotel öfter als Versteck und Unterschlupf! An diesem Abend kam einer der heimlichen Nutzer auf die Idee, ein wenig mit Feuer zu spielen, was dann irgendwann nicht mehr unter Kontrolle war und in rascher Zeit auf den ganzen Hotelkomplex übergriff. Aus Panik rannten die Personen in alle Himmelsrichtungen im Hotel, anstatt nach draußen ins Freie zu rennen um Hilfe herbei zu holen.
Mehrere vorbeifahrende Passanten sahen eine Rauchentwicklung und alarmierten über Notruf die Feuerwehr. Eine Person konnte das Hotel noch rechtzeitig verlassen, die restlichen fünf waren irgendwo im Hotelgebäude. Bei einem Brand in Gebäuden ist immer zuerst die Menschenrettung vorzunehmen und stellt die Feuerwehren vor keine leichte Aufgabe. Das Gebäude kann nur mit der persönlichen Schutzausrüstung und Atemschutz betreten werden. Hinzu kommt die Erschwernis, dass die Sicht unter der Maske sehr stark eingeschränkt ist, und man maximal 30 Minuten Atemluft zur Verfügung hat. Der Rückweg aus dem Gebäude ist hier aber noch nicht mit eingeplant. Deswegen ist es auch vorgeschrieben eine Atemschutzüberwachung einzurichten.
Es müssen immer genügend Reservekräfte vorgehalten werden, entsprechend werden viele Kräfte alarmiert. Ähnlich verhält es sich mit dem Rettungsdienst! Hier wird je betroffene Person ein RTW (Rettungswagen) alarmiert.
Um die Zusammenarbeit mehrerer Hilfsorganisationen (Feuerwehren, Rettungsdienst und weitere) richtig koordinieren zu können, sind sogenannte Einsatzleitwagen (ELW) notwendig. In der Stadt und der Gemeindeebene ist das der ELW 1 und auf Landkreisebene der ELW2.
Diese Fahrzeuge sind sehr wichtig für die Durchführung eines Einsatzes, dazu kommt die Einsatzdokumentation, die während eines Einsatzes notwendig ist. Diese kann auch später bei gerichtlichen Auseinandersetzungen von großer Bedeutung sein.
Eine weitere große Rolle spielt bei solchen Einsätzen die moderne Technik. Hier sind die Kommunen immer wieder in der Pflicht, ihre in die Jahre gekommene Einsatztechnik auf eine modernen und auch technisch mit der Zeit gehenden Stand zu halten. Die Stadt Bad Lauterberg kommt dieser Sache in genügender Weise nach, muss aber auch immer am Ball bleiben.
Die Brandbekämpfung, die dann nach der Menschenrettung kommt, muss vom Einsatzleiter geplant werden, um möglichst schnell einen Erfolg zu erzielen.
Beim Eintreffen an der Einsatzstelle sind folgende Maßnahmen zu treffen: Der Standardeinsatz der Feuerwehren ist der Einsatz mit Bereitstellung. Bei dieser Einsatzform bestimmt man an der Einsatzstelle die Fahrzeugaufstellung, die Wasserentnahmestelle, den Standort der Löschfahrzeuge und die Lage des Verteilers. Bestandteile der Lageerkundung sind: Einschätzen durch eine Frontalansicht, Befragen von Personen, Prüfen der Zugänge in das Gebäude, Herumgehen um das Objekt. Wenn der Einsatzleiter oder erste Gruppenführer vor Ort diese Informationen eingeholt hat, beginnt er zu handeln, das nennt man dann den Führungsvorgang.
Der Führungsvorgang ist ein dynamischer Entscheidungs- und Handlungsprozess, der unter dem Zwang zu schnellem Handeln steht. Oft müssen sofort Entschlüsse gefasst und Befehle erteilt werden, ohne dass alle Informationen über die Lage bekannt sind. Daraufhin muss dann eine nähere Erkundung folgen, die gegebenenfalls zu einer erneuten Planung und Befehlsgebung führt.
Von der Art des Einsatzes ist abhängig, welche Mittel eingesetzt werden. Hierbei wird bei Dachstuhlbränden oftmals die Drehleiter genutzt, die effektiv eine Brandbekämpfung von oben möglich macht, oder zur Menschenrettung aus höheren Stockwerken benötigt wird. Leistungsstarke Pumpen sind notwendig, um das Wasser mit genügend Druck von der Wasserentnahmestelle, also z.B. das Hydrantennetz oder in diesem Fall die Oder, zu entnehmen, um die Drehleiter und Löschfahrzeuge mit Wasser zu versorgen.
Übungen solcher Art sind notwendig, um auch im Realfall eine richtige Handlungsweise zu finden. Wir bedanken uns bei allen Einsatzkräften für die Beteiligung, sowie alle die zu der Übung mit beigetragen haben, erstmals haben wir im Stadtgebiet auch einen Pyrotechniker eingesetzt. Lars Kremmling von der DRK Bereitschaft Altes Amt hatte sich freundlicher zur Verfügung gestellt, diese Mittel als realistische Übungsdarstellung einzusetzen. Das DRK Altes Amt stellte ebenfalls die Mimen für diese Übung.