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Samstag, 23. September 2023
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Geschrieben von ski am 28. Juni 2016
Aktuell

Einschulungsfeier in der neuen Sporthalle

Der An- und Umbau der Grundschule am Hausberg geht mit Riesenschritten voran - und soll rechtzeitig zu Schulbeginn fertig sein

Architekt Thomas Petermann vor dem Anbau
Architekt Thomas Petermann vor dem Anbau
Das ist die neue Turnhalle: sie erhält noch Prallschutzwände und einen multifunktionalen Sportboden
Das ist die neue Turnhalle: sie erhält noch Prallschutzwände und einen multifunktionalen Sportboden
...und hier ist die Bühne, wo künftig die Schulaufführungen stattfinden
...und hier ist die Bühne, wo künftig die Schulaufführungen stattfinden
Hinter den Folien verbergen sich die bodentiefen Fenster zum Lehrerzimmer. Man sieht im Hintergrund den Aufzugschacht am Altbau
Hinter den Folien verbergen sich die bodentiefen Fenster zum Lehrerzimmer. Man sieht im Hintergrund den Aufzugschacht am Altbau
In die künftige Mensa wird gerade der Estrich eingebracht
In die künftige Mensa wird gerade der Estrich eingebracht
Der Werkraum im Keller des Altbaus ist schon fertig....
Der Werkraum im Keller des Altbaus ist schon fertig....
...ebenso wie die neuen, behindertengerechten WCs auf jeder Ebene des Altbaus
...ebenso wie die neuen, behindertengerechten WCs auf jeder Ebene des Altbaus
Hier in der Aula werden ein Klassenraum und zwei Gruppenräume entstehen
Hier in der Aula werden ein Klassenraum und zwei Gruppenräume entstehen

Die Kinder haben jetzt endlich Ferien – aber in der Grundschule am Hausberg herrscht nicht die übliche Ferienruhe. Im Gegenteil, dort geht es richtig rund: überall arbeiten die Handwerker, um den Umbau und den großen Anbau fertigzustellen.
Bei einem Pressetermin informierten sich nun Bürgermeister Dr. Thomas Gans und die  Fraktionsspitzen der SPD, Holger Thiesmeyer, der CDU, Horst Tichy und Erik Cziesla, der BI, Eike Röger und der Grünen, Fritz Vokuhl, bei einer Ortsbegehung über den Baufortschritt.

Alle Unterrichtsräume werden rechtzeitig fertig

Und Architekt Thomas Petermann hatte Erfreuliches zu berichten: „Wir sind im Zeitplan. Die Eltern können ganz beruhigt sein: die Unterrichtsräume werden alle rechtzeitig fertig und am 4. August kann der Unterricht beginnen“.

Bei einem Bauvorhaben dieses Umfangs ist das keine Kleinigkeit: schließlich erhält das Gebäude eine ganz neue Sporthalle, eine Pausenhalle, eine Mensa sowie einen Verwaltungstrakt. Der Anbau umfasst 1100 Quadratmeter – alles ebenerdig. Zusätzlich werden im Altbau neue Klassenräume und neue Sanitärräume geschaffen, der Keller saniert und ein Aufzug angebaut, damit das ganze Gebäude behindertengerecht erschlossen wird.

Multifunktionshalle auch für große Veranstaltungen

Zuvor wurde erst einmal die alte Kochschule abgerissen, damit der neue Hallentrakt Platz auf dem ehemaligen kleinen Schulhof hat. Der bisherige überdachte Pausenhof erhielt Wände und wird so zur Pausenhalle. Dort liegt auch der Haupteingangsbereich und es wird eine Bibliothek mit Glaswänden abgetrennt. Daran schließt sich die neue Sporthalle an. Sie ist als Multifunktionshalle konzipiert und verfügt auch über eine großzügige Bühne für Aufführungen. Bei großen Veranstaltungen kann die Faltwand zur Pausenhalle geöffnet werden, so dass noch mehr Fläche verfügbar ist. Außerdem enthält der Anbau das neue Sekretariat und Lehrerzimmer und weitere Verwaltungsräume und natürlich Umkleiden und Sanitärräume. Im hinteren Bereich, also dort, wo die alte Kochschule stand, befindet sich die neue Mensa mit Anlieferungsküche, Spülküche und Essensausgabe.

Schneller Baufortschritt dank Holzrahmenbauweise

Dass das ganze Vorhaben überhaupt so schnell umgesetzt werden konnte – nach dreieinhalb Monaten stand der Rohbau - ist auch der Holzrahmenbauweise zu verdanken, wie Architekt Petermann erläuterte. Dabei werden die einzelnen Teile im Werk vorgefertigt und werden komplett auf die Baustelle geliefert. Das erwies sich auch als glücklicher Umstand, als im Mai ein Schwelbrand in einer Zwischendecke entstanden war: die betroffenen Module wurden im Werk nochmals gefertigt und einfach ausgetauscht, so dass dadurch nur wenig Schaden und nur geringe Verzögerungen entstanden. Und hier zeige sich, so Petermann, ein weiterer Vorteil der Konstruktion: „Nach mehreren Stunden Schwelbrand war die Dachkonstruktion immer noch so stabil, dass sieben oder acht Feuerwehrleute sie gefahrlos betreten konnten.“ Denn heutzutage ist es auch mit Holz möglich, den Brandschutzvorschriften genüge zu tun und eine Brandschutzklasse von F90 zu erreichen. Und im Gegensatz zu Stahlträgern, so Petermann, bewahre es seine Festigkeit auch unter Belastung.

Zahlreiche Brandschutzmaßnahmen und verschärfte Auflagen

Überhaupt spielt der Brandschutz eine große Rolle beim Umbau, wie die Politiker mit eigenen Augen sehen konnten. Denn seit dem letzten Umbau der Schule in den 90er Jahren wurden die Auflagen nochmals deutlich verschärft. Neue Brandschutztüren an vielen Stellen, vernetzte Brandmelder, die mit der Rettungsleitstelle verbunden sind und im Brandfall automatisch die Brandschutztüren schließen, spezielle, feuerfeste Materialien, Rauchabzüge – „für das gesamte Gebäude musste ein ganz neues Brandschutzkonzept und ein neuer Fluchtwegeplan erarbeitet werden“, erklärte Petermann. Dabei gelang es ihm sogar, einige der historischen Holz-Flügeltüren im Altbau zu erhalten: ein sogenannter Brandschutzvorhang, der darüber installiert wird und im Brandfall automatisch abrollt und für Rauchabschluss sorgt, macht es möglich.

Von einem weiteren Aspekt der Holzbauweise konnten sich die Ratsherren ebenfalls überzeugen: sie sorgt für eine angenehme Akustik in den Räumen. Sogar in der großen Turnhalle entsteht kaum Nachhall – ein wichtiger Gesichtspunkt, der den Sportbetrieb nicht nur für die Lehrer angenehmer macht.

Die Ratsherren informierten sich bei einem Ortstermin aus erster Hand. Hier im Altbau ist rechts der Fahrstuhlschacht zu sehen, der alle Stockwerke erschließt.
Die Ratsherren informierten sich bei einem Ortstermin aus erster Hand. Hier im Altbau ist rechts der Fahrstuhlschacht zu sehen, der alle Stockwerke erschließt.
Behindertengerechter Umbau

Noch gibt es aber viel zu tun: die Sporthalle erhält noch nachfedernde Prallwände und einen gefederten Multifunktions-Sportboden. In der künftigen Mensa wird derzeit der schnellabbindende Estrich aufgebracht. Alle innenliegenden Räume werden an die Lüftungsanlage angeschlossen, deren beeindruckend große Rohre auf der Baustelle zu sehen sind. Außen wird atmungsaktiver Putz beziehungsweise Holzverschalung aufgebracht. Und natürlich müssen noch die Elektro-, Sanitär- und Malerarbeiten weitergehen, damit bis zum Ferienende alles fertig ist. Dagegen sind die neuen Toiletten im Altbau schon fertig: auf jeder Ebene sind nun Sanitäranlagen – natürlich behindertengerecht. Auch der Aufzug ist bereits eingebaut, der nun alle Ebenen bis hinunter zum Keller erschließt.

Sanierter Keller

Im Keller, der zuvor muffig und dunkel war, ist bereits sehr viel passiert: „Hier waren die Lichtschächte im Laufe der Jahrzehnte irgendwann verfüllt worden und ein uralter Bitumenanstrich hatte sich aufgelöst und so konnte Feuchtigkeit eindringen“, erklärte Petermann. Hier sei eben jahrzehntelang gar nichts oder das Falsche gemacht worden – so habe man die Lüftungsöffnungen einfach zu irgendeinem Zeitpunkt verkleidet, das Mauerwerk konnte  nicht mehr atmen. Jetzt wurden die Lichtschächte wieder aufgemacht und erhielten richtige Fenster, die Wände wurden neu abgedichtet und werden nun auch wieder richtig belüftet. „Das Mauerwerk an sich ist zweischalig, teilweise über einen Meter dick – aus damaliger Sicht zukunftsweisend“, so Petermann über das 1902 erbaute Gebäude.

Der überdachte Bereich des kleinen Schulhofes wird jetzt zur Pausenhalle
Der überdachte Bereich des kleinen Schulhofes wird jetzt zur Pausenhalle
Heizsystem und Ökobilanz

Dennoch lässt sich die neue Energieeinsparverordnung (EnEV) natürlich nicht ohne weiteres bei einem über 110 Jahre alten Gebäude einhalten. Damit die Energiekosten, aber auch die Ökobilanz des Gebäudes stimmen, wird deshalb auf ein hybrides Heizsystem gesetzt: die Heizung erfolgt über Fernwärme und ein eigenes Gas-Blockheizkraftwerk, das zudem noch Strom für den Eigenbedarf und zur Netzeinspeisung produziert. Es wird im Keller des Altbaus installiert. Dort befindet sich auch das Lüftungsaggregat mit Wärmetauscher, das für vorgewärmte Luft in innenliegenden Räumen sorgt, aber auch den Werk- und Textilraum belüftet. Die Beleuchtung wird natürlich in energiesparender LED-Technik ausgeführt, und zwar mit moderner Bussteuerung.

Rascher Baufortschritt innerhalb weniger Monate

Beeindruckt zeigte sich Bürgermeister Dr. Thomas Gans bei der Begehung nicht nur vom Baufortschritt des Anbaus, sondern auch von dem, was in den drei Tagen seit Ferienbeginn bereits im Altbau passiert ist: die Aula, wo in der Vorwoche noch die Viertklässler verabschiedet wurden, ist bereits leergeräumt. Hier entstehen mittels eingezogener Wände ein Klassenzimmer und zwei Gruppenräume. Auch das Lehrerzimmer ist bereits geräumt - hier wird ebenfalls wieder ein Klassenraum entstehen, so wie es ganz früher bereits einmal war. Insgesamt werden fünfzehn Klassenzimmer im Altbau zur Verfügung stehen, dazu Fachräume, Gruppenräume und der PC-Raum, der neue Fenster erhalten hat.
Das neue Lehrerzimmer befindet sich im Anbau, genau wie das Sekretariat
Das neue Lehrerzimmer befindet sich im Anbau, genau wie das Sekretariat

Die Ratsherren zeigten sich überwiegend erfreut von dem, was sie auf der Baustelle sahen und was dort innerhalb weniger Monate geschafft wurde. Einzig Ratsherr Fritz Vokuhl (Grüne) bemängelte, das der Putz an einer Stelle des Altbaus, wo ein Fenster zugemauert wurde, noch nicht gestrichen sei: „Das sieht nicht schön aus.“ Aber auch da konnte der Architekt beruhigen: „Der Maler ist schon beauftragt“.

Einschulungsfeier in der neuen Halle

Die Einschulungsfeier der neuen ersten Klassen nach den Ferien wird bereits in der neuen Sport- und Multifunktionshalle stattfinden. Die Schule wird dann als Ganztagsschule geführt – die neuen Stundenpläne und die Speisepläne für die Mittagsverpflegung der ersten beiden Wochen wurden bereits verteilt.

Natürlich, so räumt Petermann ein, werden nach Schulbeginn von außen noch einige Restarbeiten zu erledigen sein, der Unterricht wird aber in jedem Fall pünktlich starten können. Das Großprojekt liege außerdem im Kostenplan. (Rund 2,2 Millionen Euro kosten der Anbau und der behindertengerechte Umbau insgesamt - davon hat die Stadt knapp eine Million durch den Verkauf der alten Turnhalle in der Bahnhofstraße an Lidl wieder hereinbekommen).

Und wenn der An- und Umbau der Grundschule am Hausberg abgeschlossen ist, soll auch noch die Schulhofumgestaltung angegangen werden – mit mehr Grün und einer verbesserten „Kinder-Anlieferungszone“ für die, die mit dem Auto gebracht werden.

Einzig Ratsherr Fritz Vokuhl (Grüne) bemängelte, das der Putz an einer Stelle des Altbaus, wo ein Fenster zugemauert wurde, noch nicht gestrichen sei: „Das sieht nicht schön aus.“ Aber auch da konnte der Architekt beruhigen: „Der Maler ist schon beauftragt“.


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