Geschrieben von ski am 08. April 2013
Bald Kanonendonner auf Burg Scharzfels?
Die Arbeitsgemeinschaft Burgruine Scharzfels präsentierte weitere Infotafeln und hat viele Pläne für das Burgfest und darüber hinaus
Vier neue große Erläuterungstafeln hat die ArGe Burgruine Scharzfels aufgestellt und bei ihrem jüngsten Treffen am vergangenen Freitag offiziell präsentiert. Schon im vergangenen Jahr waren von der Arbeitsgemeinschaft, einem lockeren Zusammenschluss von an der Burg Interessierten, mehrere Informationstafeln angebracht worden (wir berichteten hier). So soll Besuchern der Burgruine die Geschichte der Burg und ihre Bedeutung nähergebracht werden.
Böllern mit historischer Kanone
Aber dabei soll es nicht bleiben: die Mitglieder stecken voller Ideen, wie man die Burg bekannter und attraktiver machen könnte. Allen voran beim Burgfest, das Baudenwirtin Annett Illert für den 11. August plant. Dieses Jahr plant die ArGe sozusagen einen echten Knaller: ein Böllerschießen mit einer nachgebauten historischen Kanone ist geplant. Ein Unterfangen, das gut vorbereitet sein will, gilt es doch sowohl rechtlich als auch praktisch einiges zu beachten. Doch Firouz Vladi von der ArGe hat sich mit Rüdiger Trinks aus Liebenburg bereits die Unterstützung eines erfahrenen und historisch versierten Kanonenmeisters gesichert, so dass dem Böllern nichts im Wege steht.
Gedenktafel für Eleonore von dem Knesebeck
Vladi schlägt auch eine Gedenktafel für Eleonore von dem Knesebeck vor, die bekanntlich als Mitwisserin der Königsmarck-Affäre auf der Burg Scharzfels inhaftiert war, bis ihr mit Hilfe eines Dachdeckers die spektakuläre Flucht durch Abseilen von der Burg gelang. Für die Enthüllung einer solchen Tafel wird eine größere Veranstaltung angedacht.
Große Fortschritte wurden dank einiger engagierter Helfer bereits bezüglich des Strauchschnitts und der Pflege des Rundwegs erzielt, wobei sich auch der Harzklub Barbis aktiv beteiligt. Denn der ArGe liegt am Herzen, dass man auch auf die Burg und von der Burg gute Sicht hat.
Testgrabung und Baumpflanzung
Und gleich noch ein Projekt soll in Angriff genommen werden: eine Testgrabung unter Federführung des Kreisarchäologen. Denn unterhalb der Burg wurde ein alter Friedhof entdeckt, es ist derzeit jedoch gar nicht klar, wer dort begraben wurde. Möglicherweise handelt es sich um Delinquenten, diente die Burg doch auch früher als Richtstätte. Von 1100 bis ca. 1900 stand vor dem Tor ein weithin bekannter Baum, die Gerichtslinde. Nun plant die ArGe, dort eventuell wieder eine Sommerlinde zu pflanzen - angesichts der Geschichte der Burg wäre dies eine passende Aktion angesichts des 50-jährigen Jubiläums des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags.