Geschrieben von Boris Janssen am 23. September 2017
Richtfest für die neue Rettungswache
Das zweite Gebäude des künftigen ASB-Sozialzentrums hat sein Dach bekommen
Zum zweiten Mal innerhalb eines Monats hat der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Richtfest am Zoll in Barbis gefeiert. Nachdem vor genau vier Wochen das Gebäude der Tagespflege dran gewesen war, ließ der Zimmermann am Freitag (22.09.2017) auf dem Dach der künftigen Rettungswache ein Sektglas zerschellen. Beide Gebäude gehören zum neuen Sozialzentrum, das der ASB auf dem Gelände des einstigen Hotel Zoll errichtet, und sollen noch in diesem Jahr bezogen werden. Für das kommende Frühjahr, wenn dann auch die Außenanlagen fertig sind, ist eine gemeinsame Einweihungsfeier geplant, verriet der Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes Hans-Dieter Wollborn.
Die alte Rettungswache in der Scharzfelder Straße sei einfach zu klein geworden, erklärte Wollborn. Er dankte der Stadt, insbesondere Bürgermeister Dr. Thomas Gans, für die Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Standort und auf dem Weg durch den Genehmigungsdschungel. Gans bestätigte: „Die Findung und Umsetzung ist nicht ganz einfach gewesen.“ Obwohl er das Projekt ja von Anfang an kennt, sei er nun doch erstaunt, wie „riesig“ die Rettungswache ist. „Ich freue mich über diesen neuen Stützpunkt für die Sicherheit der Einwohnerinnen und Einwohner unserer Stadt und des Umkreises.“
Mehr als 800 Quadratmeter umfasst die neue Rettungswache. Kernstück ist natürlich die große Fahrzeughalle mit Platz für sechs Fahrzeuge und einer direkt angeschlossenen Desinfektionsschleuse. Zur Wache gehören aber auch Schlafräume, Umkleiden und Duschen für das Personal – schließlich wird sie rund um die Uhr besetzt sein. Dazu kommen Schulungs- und Büroräume sowie ein Aufenthaltsraum. In der Rettungswache werden ein Notarzteinsatzfahrzeug und ein Rettungswagen 24 Stunden am Tag einsatzbereit sein, außerdem für zehn Stunden ein weiterer Rettungswagen und für elf Stunden ein Krankentransportwagen. Die beiden übrigen Stellplätze belegen die Ersatzfahrzeuge für den 24-Stunden-Dienst.
Neues Angebot Tagespflege
Nicht nur einen Umzug, sondern eine Ausweitung des Angebotes stellt die Tagespflege dar, die gleich nebenan entsteht. Es werde die 30. Einrichtung dieser Art des Landesverbandes, erklärte Wollborn beim Richtfest vor vier Wochen: „Damit sind wir Marktführer.“ Das Gebäude wird gut 430 Quadratmeter groß. Etwa 80 davon wird der Pflegestützpunkt (soziale Dienste) belegen, der Rest steht der Tagespflege zur Verfügung. Hier sollen bis zu 20 Menschen in hellen, freundlichen Räumen schöne Tage verbringen können, erklärte ASB-Kreisgeschäftsführerin Iris Knecht. Es solle eine aktivierende Pflege sein, „wir möchten die Menschen aktiv beteiligen.“ So soll beispielsweise in der offenen Küche jeden Tag als Angebot Kuchen gebacken werden. Denkbar seien auch Spaziergänge in die Umgebung oder Aktionen mit den Kindergärten in der Nähe. Draußen soll ein sogenannter Demenz-Garten entstehen.
Kreisrätin Marlies Dornieden, Leiterin des Dezernats für Finanzen, Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Innere Dienste beim Landkreis Göttingen, zeigte sich beeindruckt von dem, was schon zu erahnen war. Es gebe mit diesem Angebot im Landkreis dann 329 Plätze in der Tagespflege. „Schön, dass das Netz damit wieder ein Stück enger geknüpft wird.“
2,3 Millionen Euro Gesamtinvestition
Träger und Eigentümer des Sozialzentrums wird der ASB-Landesverband Niedersachsen, Betreiber der ASB Kreisverband Northeim/Osterode. Der ASB will zusätzlich zu den bestehenden 21 Arbeitsplätzen im Rettungsdienst etwa 15 neue Stellen in der Tagespflege und im sozialen Dienst schaffen. Insgesamt – vom Kauf und Abriss des Hotel Zoll bis zum Bau und Bezug der neuen Gebäude – investiert der ASB in Barbis etwa 2,3 Millionen Euro.