Geschrieben von ski am 27. Mai 2022
Gelungenes Jubiläumsschützenfest
Der Schützenverein Osterhagen feierte sein 100-jähriges Bestehen





Der Schützenverein Osterhagen feierte sein 100-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumsschützenfest vom 19.-22. Mai 2022. Von den befürchteten Unwettern blieb man dabei weitestgehend verschont, so dass auch der Festplatz am Anger nicht wie befürchtet zu einer schlammigen Pfütze wurde. Stattdessen strahlte etwa am Sonntag zum großen Festzug durch Osterhagen die Sonne und sorgte für beste Stimmung bei den Schütz*innen, den Spielleuten und den Besuchern. Das Jubiläumsschützenfest kam auch an den anderen Tagen gut an, so dass sich die gewaltige Organisationsarbeit des Vorstands gelohnt hat. Lediglich das Benefizkonzert am Donnerstag zu Gunsten des Dorfkindervereins Bartolfelde/Osterhagen und des Elternhauses des Krebskranken Kindes, bei dem das Blasorchester Herzberg absolut genial aufgespielt hat, war leider nicht wie erhofft besucht. Hier hätte sich das Festkomitee ein wenig mehr gewünscht. Doch insgesamt zeigt sich der Vorsitzende Michael Schmidt sehr zufrieden: „Diese vier Tage haben unsere Erwartungen und Wünsche bei weitem übertroffen“. Für die Organisatoren betont er: „Unser Dank geht an alle, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben: das Festkomitee, unsere Unterstützer und Sponsoren, unsere Festzeltwirtin und unsere Schausteller, die zur Unternehmung "100-jähriger Geburtstag Schützenverein Osterhagen von 1922 e. V." beigetragen haben“.
Majestäten 2022
Natürlich gab es auch bei diesem Jubiläumsschützenfest neue Majestäten zu proklamieren: nämlich die
Schützenkönigin 2022, Heike Damm, den neuen Schützenkönig Ullrich Matthias, die Jungkönigin Nancy Ritter und den Jungkönig Jonas Hartmann. Der Nachwuchs wurde ebenfalls geehrt: die Bambinikönige 2022 heißen Hanna Sommerfeld und Raise Abdulaziz, der Kinderkönig Liev Aulebach.
Hier geht es zu unserer Bildergalerie vom Jubiläumsschützenfest Osterhagen 2022
Aus der Geschichte des Osterhagener Schützenvereins
Für einen Schützenverein sind 100 Jahre allerdings noch kein Alter. Aber der Beginn des Schützenwesens in Osterhagen liegt auch weitaus früher : Bereits seit dem Jahr 1856 existierte die Jungschützengesellschaft zu Osterhagen, dieser Jungschützengesellschaft folgte im Jahr 1889 die Osterhagener Schützencompagnie und diese beiden schlossen sich 1922 zum Schützenverein Osterhagen zusammen. Im Gründungsjahr betrug der Vereinsbetrag 50 Mark und zum Schützenfest war ein Tanzgeld in Höhe von 30 Mark pro Tag zu entrichten, wie der Vorsitzende Michael Schmidt in seiner Festrede berichtete. Gleich am Anfang der Vereinsgeschichte kamen Weltwirtschaftskrise und Inflation:
Im Jahr 1923 musste Festwirt Louis Mehmke eine Festpacht von 200.000 Mark entrichten. Am Ende des Schützenfestes konnte er einen Überschuss von 2.237.189 Mark verzeichnen. „ Eher ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn man bedenkt, dass Ende 1923 durch die rasend schnelle Inflation bei dem Währungswechsel von 1 Billion Mark nur noch eine Reichsmark übrigblieb“, erinnert Schmidt.
In Jahren des zweiten Weltkrieges ruhte das Vereinsleben. Erst am 09. Juni 1951 gründete sich der Verein nach den Jahren des zweiten Weltkrieges und mit den dann erfolgten Lockerungen der Besatzungsmächte neu. Das erste Schützenfest nach den Kriegsjahren feierte man nach alter Art und Weise vom 13. bis 15 Juli auf dem Anger, wo auch beim diesjährigen Jubiläumsschützenfest gefeiert wurde. Heute aus Sicherheitsgründen undenkbar: geschossen wurde damals aus dem noch vorhandenen heutigen Sporthaus quer über den Platz in Richtung Pfingstanger, wo sich der Scheibenstand und die Anzeige befand. Später wurde ein Kleinkaliber-Schießstand in Eigenleistung errichtet. Ein wichtiges Jahr der Vereinsgeschichte war das Jahr 1964: Mit der Gründung des Spielmannzuges im Schützenverein Osterhagen am 21.04.1964 erhielt der Schützenverein Osterhagen sein heutiges Erscheinungsbild, mit einer schießenden und einer musizierenden Sparte.
Im Juli 1964 wurde der Schießstand „Am Pfingstanger“ von der Baubehörde stillgelegt, weil durch die dort entstandene Bebauung die Schießsicherheit nicht mehr gewährleistet werden konnte. Und im Herbst erfolge die Gründung der Damenriege im Schützenverein Osterhagen mit sieben Schützinnen, von denen fünf heute noch dem Verein angehören und der Festrede des Vorsitzenden beiwohnen konnten.
Im Jahr 1971 zog der Verein in das neuerrichtete Dorfgemeinschaftshaus und verfügte dann über einen Luftgewehrstand. Die endgültige Errichtung des heutigen Kleinkaliber-Schießstandes erfolgte durch Beschluss der Mitgliederversammlung im Jahr 1976 und er konnte im darauffolgenden Jahr als Röhrenschießstand mit vier Röhre zu 50 Metern eingeweiht werden. Bei einem Musikfest in Lüthorst traf der Spielmannszug Osterhagen den Sollingspielmannszug aus Trögen mit Ihren Schalmeien. Diese Musikrichtung begeistert die Spielleute aus Osterhagen so sehr, dass man im Jahr 1984 beschloss den Klangkörper auf Schalmeienmusik umzustellen. 2005 wurde das DGH vom Verein der Stadt Bad Lauterberg abgekauft, wobei die notwendigen Sanierungsarbeiten eine große Belastung für den Verein finanziell, aber auch im Sinne von Arbeitsstunden der Mitglieder bedeutete, woran der Vorsitzende Michael Schmidt erinnerte.
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