Geschrieben von Boris Janssen am 16. November 2014
Begehung: Grundschule am Hausberg
Der von den Architekten in der Machbarkeitsstudie favorisierte Standort
Bad Lauterberg soll in Zukunft nur noch eine einzige Grundschule haben – ein entsprechender Beschluss soll nach derzeitigem Stand auf einer Sondersitzung des Stadtrates fallen am Donnerstag, dem 27. November 2014 (18 Uhr im Haus des Gastes). Die Ratsmitglieder haben deshalb bei einer Begehung am Samstag (15.11.2014) die beiden Gebäude unter die Lupe genommen, die als Standort für eine einzige Grundschule noch in der Diskussion sind: die Grundschule am Hausberg und die Grundschule Barbis.
Bei LauterNEUES haben auch Sie die Gelegenheit, beide Gebäude zu vergleichen.
Grundschule am Hausberg
Baujahr: 1902
Erweiterung: 1994 (Innenhof als neuer Eingangsbereich und Überdachung Pausenhof)
Bausubstanz: Laut Machbarkeitsstudie ist der Zustand der über der Erde liegenden Stockwerke und des Daches augenscheinlich in Ordnung, jedoch besteht „erheblicher Sanierungsaufwand“ im „stark durchfeuchteten“ Keller.
Energetische Beschaffenheit: Laut Machbarkeitsstudie sind die Außenwände augenscheinlich nicht gedämmt, „Nachbesserungen kaum praktikabel“. Die Decke zum Dachraum sollte gedämmt werden. Wie alt die Kunststofffenster mit Isolierverglasung sind, lasse sich nicht sagen, ein Nachbesserungsbedarf bestehe jedenfalls nicht. Die Heizkessel stammen aus den Jahren 1985 und 1987.
Raumangebot: Das Gebäude ist bereits groß genug für eine dreizügige Ganztagschule. Es ließen sich genug Klassenräume und mit Umbauten auch einige Gruppen- oder Ruheräume unterbringen. Eine Mensa könnte in der Aula eingebaut werden.
Größe der Unterrichtsräume: zwischen 50 und 60 Quadratmeter (im Schnitt 55,6)
Größe des Pausenhofes: 5.975 Quadratmeter
Das sagen die Architekten zur Funktionalität:
„Größtes Manko des Gebäudes ist seine starke geschossige Ausbildung. Der nicht ebenerdige Zugang ist hinsichtlich der kindlichen Maßstäblichkeit wie auch in Bezug auf einen barrierefreien Zugang nicht optimal. Auch für die internen Erschließungen sind hohe Geschosshöhen zu überwinden. [… (Weitere WC-Räume sollten ergänzt werden.)]Innerhalb der Geschosse sind die Wegführungen kurz und relativ übersichtlich, die Flure sind ausreichend breit.“
Größter Vorteil:
Wegen des zumindest für das Minimalprogramm der Machbarkeitsstudie ausreichenden Raumangebotes würden deutlich geringere Kosten anfallen (geschätzter Gesamtaufwand: 842.000 Euro).
Größte Nachteile:
Starke Geschossigkeit als Inklusionshindernis (Fahrstuhl erforderlich), keine räumlich angegliederte Turnhalle
Schulleiterin Anke Tilhein-Engelke:
„Hier brauchen wie ein bisschen mehr, als die Machbarkeitsstudie vorgibt. In Barbis brauchen wir ein bisschen viel mehr.“
Besichtigen Sie auch die Grundschule Barbis: Hier.
Weitere Argumente und Hintergründe zur Grundschuldiskussion finden Sie hier.