.

Diese Webseite verwendet Cookies. Mit der weiteren Nutzung von LauterNEUES erklären Sie sich damit einverstanden.

Freitag, 29. März 2024
Login



Geschrieben von Christian Dolle (Kirchenkreis Harzer Land) am 15. April 2020
Kirchen

„Es fühlt sich so irreal an“

Jugendliche der evangelischen Jugend helfen bei der Tafel aus

Gruppenbild mit Mindestabstand
Gruppenbild mit Mindestabstand
Die Jugendlichen freuten sich, helfen zu können
Die Jugendlichen freuten sich, helfen zu können
Viele Kisten wurden ausgegeben
Viele Kisten wurden ausgegeben

Gerade in schwierigen Zeiten sind die Tafeln für viele ungemein wichtig. Was aber, wenn diejenigen, die dort die Lebensmittel ausgeben, selbst zu einer sogenannten Risikogruppe gehören? Na, kein Problem, dann springen eben die Jugendlichen der evangelischen Jugend im Harzer Land ein. So jedenfalls wird das Problem in Bad Lauterberg geregelt.


In strahlendem Sonnenschein sind Tische vorm Gemeindehaus aufgebaut, einige jugendliche Helferinnen empfangen die Kunden, befüllen ihre mitgebrachten Taschen mit Obst, Gemüse, Brot und durchaus auch manchem kleinen Extra. Trotz Maske, möglichst viel Abstand und einer grundsätzlich ungewohnten Situation, ist die Stimmung herzlich, ja sogar recht ausgelassen. Nette Gespräche kommen auf, Corona ist natürlich das Hauptthema, manche reden auch ganz offen über Ängste und wollen ihre Sorgen in dieser Zeit einfach einmal loswerden.


Die Jugendlichen begegnen alldem mit offenem Ohr, Verständnis und viel Freundlichkeit. Jugendpastor Simon Burger und Carmen Stollberg von der Kreativwerkstatt „Werkelei“, die die Organisation übernommen haben, sind dabei, doch im Grunde rocken die Jugendlichen den Laden alleine. Zum einen, weil sie gerne helfen wollen, zum anderen aber auch, weil sie ja gerade sonst nichts zu tun haben.


„Ehrlich gesagt würden wir lieber zur Schule gehen als diese Maßnahmen mitzuerleben“, sagen sie. Natürlich halten sie sich an das Kontaktverbot, weil sie einsehen, dass es notwendig ist, doch bei tollem Frühlingswetter fällt es schon schwer. „Außerdem fühlt es sich so irreal an“, sagen sie, „vor kurzem war all das noch so weit weg und jetzt stehen wir hier plötzlich mit Mundschutz.“


Ja sicher, es ist irreal, es ist alles andere als wünschenswert. Doch sie wissen eben auch, dass Klagen nichts bringt und es viel besser ist, stattdessen einige Dinge anzupacken, etwas für das Wohl aller zu tun und damit zwischenmenschliche Erfahrungen zu machen, die durchaus auch später, wenn alles wieder normal läuft, sehr wertvoll sein können.



.................................................................................................................................................

Bild der Woche