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Geschrieben von Christian Dolle, Kirchenkreis Harzer Land am 27. Januar 2022
Kirchen

Eines von nur 333 Büchern

Jonas Niestroj schenkte dem Kirchenkreis eine Wiedmann-Bibel

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Der Kirchenkreis Harzer Land ist seit dieser Woche einer von nur 333 Besitzern einer goldenen Wiedmann-Bibel. Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng nahm sie von Jonas Niestroj in Empfang, der selbst Bibeln sammelt, aber der Meinung ist, dass dieses besondere Stück sinnvoller aufgehoben ist.

Die Bibel mit Bildern des Malers Willy Wiedmann wurde erst nach dessen Tod veröffentlicht, nachdem der Sohn des Künstlers die 3333 Bilder seines Vaters auf dem Dachboden entdeckte. Es ist die weltweit einzige bekannte Bibel, die das komplette Alte und Neue Testament in Bildern wiedergibt, im Original insgesamt 1,17 Kilometer lang. In Buchform wurden nur 3333 Exemplare in je zwei Bänden veröffentlicht, von der goldenen Ausgabe lediglich 333 Bibeln, die einzeln nummeriert sind.

Jonas Niestroj ist Student und Küster in Wulften, evangelisch aufgewachsen, bevor er mehr Interesse insbesondere für die katholische Liturgie und die besondere Ästhetik zeigte und schließlich konvertierte. Er ist, wie er sagt, sehr an katholischen Ordensgemeinschaften interessiert, was auch dazu führt, dass er für sich ein einfaches Leben präferiert und so auch den Entschluss fasste, dass ein solches Werk für einen Einzelnen „doch ziemlich dekadent“ sei.

So entschloss er sich zur Schenkung an den Kirchenkreis, verbunden mit der Hoffnung, dass die Bibel so mehr Menschen zugänglich gemacht werden kann und vielleicht auch dem einen oder anderen nicht nur die Kunst, sondern auch den Glauben nahebringt. „Ich verspreche, dass wir nicht nur sorgsam mit der Bibel umgehen, sondern sie auch an verschiedenen Stellen zum Einsatz bringen“, sagte Ulrike Schimmelpfeng ihm zu. Vorstellen kann sie sich beispielsweise den Einsatz der Bilder in der Arbeit mit Kindern sowie insbesondere Konfirmand*innen.

Willy Wiedmann (1929 – 2013) hatte seine Liebe zur Kunst schon in der Kindheit entdeckt, er studierte Orchesterfach und Komposition in Stuttgart, später dann Malerei. Er machte sich als Maler und Bildhauer, Musiker und Komponist sowie als Schriftsteller einen Namen, 2002 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Besonderes Interesse hatte er für Kirchenmalerei, gestaltete mehrere Gotteshäuser, an seinen Bildern zur Bibel arbeitete er 16 Jahre lang. Damit ist dieses Buch ein ganz besonderes und zeigt sicher auch die gestalterische und schöpferische Kraft, die seit Jahrhunderten von der Bibel ausgeht und unsere Kultur maßgeblich prägte.


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