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Donnerstag, 28. März 2024
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Geschrieben von Mareike Spillner, Kirchenkreis Harzer Land am 29. März 2022
Kirchen

Drei innovative Beispiele in Nachhaltigkeit und Energiemanagement

Landesbischof Ralf Meister startet seine Klimaschutz-Tour durch die Landeskirche im Südharz

In Barbis v.l. Landesbischof Ralf Meister mit Eberhard Ließmann, Pastor Torsten Kahle, Walter Seifert und Sven Strutzberg (Fotos: Mareike Spillner)
In Barbis v.l. Landesbischof Ralf Meister mit Eberhard Ließmann, Pastor Torsten Kahle, Walter Seifert und Sven Strutzberg (Fotos: Mareike Spillner)
Besichtigung der Winterkirche in Barbis
Besichtigung der Winterkirche in Barbis
In Osterhagen v.li. Pastor Torsten Kahle, Adriana de Kooker und Landesbischof Ralf Meister
In Osterhagen v.li. Pastor Torsten Kahle, Adriana de Kooker und Landesbischof Ralf Meister
Beim Rundgang im Lutherhaus in Bad Sachsa
Beim Rundgang im Lutherhaus in Bad Sachsa
Das Blockheizkraftwerk in Bad Sachsa
Das Blockheizkraftwerk in Bad Sachsa
Die Photovoltaikanlage auf dem Lutherhaus in Bad Sachsa
Die Photovoltaikanlage auf dem Lutherhaus in Bad Sachsa

Was tun für den Klimaschutz? Wie ist unser ökologischer Fußabdruck? Landesbischof Ralf Meister war am Freitag im Südharz unterwegs. Er besuchte im Rahmen seiner 1. Klimatour einzelne Standorte in der Landeskirche, die in Sachen Nachhaltigkeit und Energiemanagement beispielhaft und innovativ sind. So war er in der Gemeinde St. Nikolai in Bad Sachsa, der Martinsgemeinde in Osterhagen und der St. Petri-Kirchengemeinde in Barbis zu Gast und kam mit den Gestaltern vor Ort über den Klimaschutz ins Gespräch. „Der erste Besuch ist immer der beste – hier nehme ich zumindest die ersten wichtigen Erkenntnisse mit zurück nach Hannover“, kommentierte Landesbischof Ralf Meister.

Welche Maßnahmen machen Sinn, sind energieeffizient, wirtschaftlich tragbar  ̶  und werden wie gefördert? In Bad Sachsa gibt es seit gut 20 Jahren Photovoltaik auf dem Dach und seit fast 15 Jahren ein Blockheizkraftwerk im Keller des Lutherhauses – ein sehr weitsichtiges und innovatives Beispiel für nachhaltige Energienutzung in der Landeskirche Hannovers. Und im Kirchgarten wäre sogar noch Platz für eine Wärmepumpe.

Die Bewahrung der Schöpfung ist der Kirchengemeinde auf diese Art und Weise ein wenig geglückt, die Solaranlage lieferte seit Inbetriebnahme über 41.000 Kilowattstunden Energie – das Einspeisen wird vom Energieversorger vor Ort vergütet. Die Solaranlage wurde in Form eines Kreuzes auf dem Dach angebracht und hat eine Fläche von 25 Quadratmetern. Das Blockheizkraftwerk liefert sogar 20.000 Kilowattstunden im Jahr, wird allerdings mit Gas betrieben – also ist heute genau zu überdenken, wie es in Zukunft umweltschonend ersetzt werden kann. Kirchenvorstandsvorsitzender Hans Christian Metzger und Bauausschussmitglieder aus Bad Sachsa und vom Kirchenkreis Harzer Land gaben einen umfassenden Einblick in ihre Überlegungen, Sorgen und Nöte hinsichtlich der umfassenden Thematiken des Klimaschutzes, und Ulrike Schimmelpfeng, Superintendentin des Kirchenkreises Harzer Land, bekräftigte sie in der Überlegung, dass die Kirchengemeinden Fachwissen und -beratung benötigen, die auch lokale Gegebenheiten und Synergien innerhalb des Kirchenkreises und darüber hinaus berücksichtigen. Alle waren sich einig: Das kirchliche Gebäudemanagement wird ein Thema der Zukunft sein: Welche Gebäude sind noch zu halten? Und wie lassen sie sich ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll heizen? Nach welchen Kriterien wird entschieden? Und nach welchen Prioritäten?

Nächster Halt: Osterhagen. Dort wurde 2013/14 eine Winterkirche, also ein kleiner gläserner Kirchenraum, im hinteren Teil der Martinskirche eingebaut. Kirchenvorstandsvorsitzende Adriana de Kooker und Pastor Torsten Kahle berichteten, dass sie nicht nur kirchenintern, sondern auch von Vereinen oder dem Ortsrat für Sitzungen in kleinem Rahmen genutzt werde. Ein Klimaprojekt, das Heizkosten einspart und ein gutes Beispiel dafür darstellt, dass auch kleine Kirchengemeinden im ländlichen Raum energieeffiziente Entscheidungen für die Zukunft treffen können.

Eine Winterkirche wurde auch beim letzten Stopp des Tages besucht: die der St. Petri-Kirche in Barbis. Sie ist 2012 entstanden und bietet eine charmante Lösung für natürliche Beleuchtung durch den Lichteinfall von der Empore in den darunter liegenden Gemeinderaum. Und die angrenzende Küche schmiegt sich individuell und perfekt in den unteren Raum des Kirchturmes ein. Besonders ist dort auch das Pfarrbüro in Form eines Wohncontainers, der 2012 bedingt durch den Gemeindehausverkauf aufgestellt wurde. Auch bei diesem Gespräch mit Kirchenvorstandsvorsitzendem Sven Strutzberg, Pastor Torsten Kahle und den Bauausschussmitgliedern Eberhard Ließmann und Walter Seifert wurde deutlich, dass ein fachlich versierter Berater für effizientes Klimaschutzmanagement, der für mehrere Kirchenkreise unterwegs ist, eine perfekte Unterstützung darstellen würde.

Die besuchten Gemeinden haben das Thema Nachhaltigkeit in vorbildlicher Weise alle weit oben auf ihrer Prioritätenliste – doch sie brauchen noch mehr Fachkompetenz und Unterstützung für weitere Maßnahmen und vor allem für Förderanträge. Diese Anregung und viele Eindrücke aus dem Südharz nahm der Landesbischof mit auf den Rückweg nach Hannover – ebenso wie einen Südharzer Apfelsaft als Abschiedsgeschenk. Drei bis vier weitere Klima-Besuche in der Landeskirche sind noch geplant – unter anderem nach Ostfriesland.


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