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Donnerstag, 28. März 2024
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Geschrieben von Christian Dolle am 15. April 2023
Kirchen

Assistierter Suizid – Kirchliche und theologische Perspektiven

Interview mit Dr. Dorothee Arnold-Krüger, die am Montag referiert

Dr. Dorothee Anold-Krüger. Foto: Jens Schulze
Dr. Dorothee Anold-Krüger. Foto: Jens Schulze

Am kommenden Montag, 17. April, ab 19 Uhr lädt der Kirchenkreis Harzer Land zur zweiten Veranstaltung zum Thema „Assistierter Suizid“ ins Kirchenzentrum am Osteroder Schlossplatz ein. Referentin ist diesmal Dr. Dorothee Arnold-Krüger, theologische Referentin beim Zentrum für Gesundheitsethik an der evangelischen Akademie Loccum. Christian Dolle hat ihr vorab einige Fragen zu diesem doch recht emotionalen, brisanten und komplexen Thema gestellt.

Frau Dr. Arnold-Krüger, können Sie für jemanden, dem das Thema völlig fremd ist, kurz definieren, was assistierter Suizid konkret bedeutet?

Unter einem assistierten Suizid versteht man die Hilfeleistung zur Selbsttötung z.B. durch Beschaffung und Bereitstellung des tödlichen Medikaments. Die Person, die sich suizidieren möchte, muss das Mittel selbst einnehmen oder die entsprechende Infusion selbst öffnen. Dies darf nicht durch eine andere Person erfolgen.

Warum glauben Sie, dass es wichtig ist, dass in der Öffentlichkeit über dieses Thema diskutiert wird?

Der Umgang mit dem Thema Sterben und Tod ist ein hochsensibles Thema. Die Frage, ob ein Mensch sein Leben gezielt verkürzen und dabei Hilfe in Anspruch nehmen kann und unter welchen Umständen dies möglich sein soll, betrifft sehr grundlegende Perspektiven auf das menschliche Leben. Wie werden „Leben“ und „Sterben“ gedeutet? Als etwas Gegebenes und Unverfügbares, das sich dem menschlichen Zugriff entzieht und auch entziehen soll? Oder als etwas, das jeder Mensch individuell gestalten kann, darf und soll?

Warum ist der assistierte Suizid immer noch ein Tabuthema, über das so selten in größerem öffentlichen Rahmen geredet wird?

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Februar 2020 hat einen relativ großen Diskurs über das Thema assistierter Suizid hervorgerufen, der auch bislang noch nicht abgeschlossen ist. Von daher ist mit dem Urteil ein großer öffentlicher Raum eröffnet worden, in dem das Thema diskutiert wird, wie man z.B. an dem Theaterstück „GOTT“ von Ferdinand von Schirach und der anschließende Diskussion sieht. Beides lief zur besten Sendezeit im Fernsehen. Und auch sonst wird das Thema in den Medien immer wieder aufgegriffen.  

Nach den Thesen Ihres Vortrags möchte ich nicht fragen, dazu dient ja die Veranstaltung selbst, aber können Sie einige kurze Stichworte nennen, um was es am Montag gehen wird?

Mein Vortrag wird sich mit evangelisch-theologischen Perspektiven auf das Thema assistierter Suizid beschäftigen. Dabei geht es zunächst um ethische Fragen, aber auch um Fragen, die sich mit der Durchführung eines assistierten Suizids z.B. in diakonischen Einrichtungen befassen.



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