Seit der Zusammenlegung der ehemaligen Kirchenkreise Osterode, Herzberg und Clausthal zum Kirchenkreis Harzer Land hat die..." /> . Seit der Zusammenlegung der ehemaligen Kirchenkreise Osterode, Herzberg und Clausthal zum Kirchenkreis Harzer Land hat die..." />

Diese Webseite verwendet Cookies. Mit der weiteren Nutzung von LauterNEUES erklären Sie sich damit einverstanden.

Freitag, 29. März 2024
Login



Geschrieben von Christian Dolle (Kirchenkreis Harzer Land) am 21. Juli 2015
Kirchen

Eine Art Familienleben mit allen Hochs und Tiefs

Gespräch mit Iris Fahnkow, Burkhard Brömme und Axel Peter von der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis

Axel Peter (links), Burkhard Brömme, Iris Fahnkow und der Grund, warum es zum Pressegespräch in der Küche des Jugendhauses keine Kekse gab.
Axel Peter (links), Burkhard Brömme, Iris Fahnkow und der Grund, warum es zum Pressegespräch in der Küche des Jugendhauses keine Kekse gab.

Seit der Zusammenlegung der ehemaligen Kirchenkreise Osterode, Herzberg und Clausthal zum Kirchenkreis Harzer Land hat die Evangelische Jugend eine schwere Zeit der Strukturveränderungen und Stellenkürzungen hinter sich, sagen die Jugenddiakone Iris Fahnkow, Burkhard Brömme und Axel Peter. Sie sind jetzt das Team, das sich um die Jugend im Harzer Land kümmert, Freizeiten organisiert und für viele erster Ansprechpartner bei unterschiedlichsten Problemen ist.

„Mehr einsparen geht nicht, jetzt müssen wir zusammenwachsen“, sagen sie. Das allerdings ist gar nicht so schwer, schließlich kennen die drei sich seit mehr als 20 Jahren, so dass es de facto nur um eine Intensivierung ihrer bisherigen Zusammenarbeit geht. Und auch das tun die Jugenddiakone nicht allein, sondern sozusagen als harter Kern eines Teams aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern, darunter Kreisjugendpastorin Silvia Köhler, Mitarbeiterin Ronja Schütz und viele Jugendliche, die nach ihrer Konfirmation den Kontakt zur Kirche halten wollen.

 

Angebote, keine Vorschriften

„Viele sind ganz stolz, wenn sie nachrücken und ehrenamtlich arbeiten dürfen“, erzählt Fahnkow. Seit 1999 erlebt sie, wie das Jugendhaus in der Osteroder Marienvorstadt und ebenso das Jugendkulturhaus in Herzberg und das Jugendbüro Clausthal für viele Jugendliche zur Anlaufstelle und zum Ort des Austausches wurde. „Wir ziehen auch 'Problemkids' an“, sagt Brömme, also jene Kinder und Jugendlichen, die im Elternhaus irgendetwas vermissen, was sie im kirchlichen Rahmen finden und die sich davon positiv prägen lassen. Ihnen bieten die Jugenddiakone Hilfestellungen, machen Angebote, aber keine Vorschriften. „Ich will ihnen nur Räume öffnen und sie anstupsen“, drückt Brömme es aus, „das funktioniert meist ganz gut.“

Ebenso wie Jugendarbeit sich mit den Jahren veränderte und die Jugendlichen heute viel mehr einbinde und eigene Entscheidungen treffen lasse, müsse sich Kirche insgesamt öffnen, ist Peter überzeugt. „Gottesdienste dürfen nicht langweilig sein, wenn sie Jugendliche ansprechen sollen“, sagt er, „da mache ich Jugendgottesdienste gerne auch als eine Show, in die viele eingebunden sind, und muss manchmal meine Maßstäbe völlig beiseite legen.“ Wenn die Kirchen am Sonntag nur von den sprichwörtlichen drei alten Omas besucht werden, sollte man ab und zu hinterfragen, ob es weniger am Desinteresse der Jugend als vielmehr an den Gottesdiensten liegt, meint er.

 

Nach der Konfirmation nicht sich selbst überlassen

Auf jeden Fall sind die Jugendlichen die Zukunft der Gemeinden, so dass es wichtig ist, sie nach der Konfirmation aus kirchlicher Sicht nicht sich selbst zu überlassen. Freizeiten und die Jugendleiterausbildung Juleica sind dabei ganz wichtig, ebenso natürlich auch die Seelsorge, also das persönliche und vertrauliche Gespräch bei familiären oder schulischen Problemen. Wie vielfältig diese sein können, lasse sich kaum aufzählen, sagen Brömme, Peter und Fahnkow, von Bewerbungshilfe über Borderline-Störungen bis hin zum Wunsch, aus der Familie genommen zu werden, erleben sie alles mit, was die Jugend zu einem so schwierigen Lebensalter macht.

So entwickelt sich im Jugendhaus eine Art Familienleben, häufig wird gemeinsam gekocht, Musik spielt eine wichtige Rolle, es werden gemeinsame Projekte erarbeitet und durch gemeinsame Erlebnisse entstehen enge menschliche Bindungen, die so wichtig sind. „Der Übergang zwischen Beruf und Privatleben ist sehr fließend“, erläutert Brömme und Fahnkow fügt hinzu: „Regelmäßig stehen Jugendliche auch abends bei uns zu Hause vor der Tür.“ Doch sie und alle Mitarbeiter des Jugenddienstes wissen, dass jedes Kind, jeder Jugendliche diese Aufmerksamkeit absolut verdient.

 

Aktuelle Termine und weitere Informationen sind im Internet unter www.evjudi.de (externer Link) zu finden.


.................................................................................................................................................

Bild der Woche