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Donnerstag, 28. März 2024
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Geschrieben von Christian Dolle (Kirchenkreis Harzer Land) am 23. Oktober 2015
Kirchen

„Sie alle bringen eine Lebensgeschichte mit, die sie gezeichnet hat“

Teil 7 der Serie Willkommenskultur des Kirchenkreises Harzer Land: Notunterkunft in der Osteroder Lindenberghalle – Superintendent Keil ruft zur Unterstützung für Flüchtlinge auf

Die Notunterkunft in der Osteroder Lindenberghalle: Die Helfer hatten am Wochenende alles vorbereitet.
Die Notunterkunft in der Osteroder Lindenberghalle: Die Helfer hatten am Wochenende alles vorbereitet.
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Am Mittwoch kamen die ersten Flüchtlinge in Osterode an...
Am Mittwoch kamen die ersten Flüchtlinge in Osterode an...
…und bezogen ihr provisorisches Quartier in der Sporthalle.
…und bezogen ihr provisorisches Quartier in der Sporthalle.
Planen sollen ein Mindestmaß an Privatsphäre ermöglichen.
Planen sollen ein Mindestmaß an Privatsphäre ermöglichen.
Für Muslime wurde ein provisorischer Gebetsraum eingerichtet.
Für Muslime wurde ein provisorischer Gebetsraum eingerichtet.
Viele Spenden sind bereits jetzt zusammengekommen.
Viele Spenden sind bereits jetzt zusammengekommen.
Superintendent Volkmar Keil.
Superintendent Volkmar Keil.

Am Mittwochvormittag (21.10.2015) sind die ersten Flüchtlinge aus verschiedensten Krisenregionen der Welt in die Osteroder Lindenberghalle eingezogen. Das Land Niedersachsen hatte den Landkreis Osterode zur Amtshilfe herangezogen, so dass wie schon zuvor in Hahnenklee und St. Andreasberg kurzfristig nach einer Notunterkunft gesucht werden musste.

Als die erschöpft und sich unsicher umblickenden Menschen aus den Bussen stiegen, hatten die Helfer alles Notwendige organisiert und ihnen Betten und ein Dach über dem Kopf vorbereitet. Auch die Verpflegung war geklärt. Doch damit ist für die Flüchtlinge noch längst nicht alles geregelt. „Sie alle bringen eine Lebensgeschichte mit, die sie gezeichnet hat. Sie haben mehrheitlich Schreckliches erlebt. Manche bringen Traumata mit. Fast alle Erinnerungen, die sie wahrscheinlich ein Leben nicht mehr loslassen werden“, erläutert Volkmar Keil, Superintendent des Kirchenkreises Harzer Land. Es sind Menschen, die ihre Heimat und vielleicht noch viel mehr verloren haben, Menschen, die Hilfe brauchen.

Doch je mehr Flüchtlinge nach Europa und nach Deutschland kommen, desto schwerer wird es, ihnen allen gerecht zu werden, weiß natürlich auch Keil. Trotzdem sagt er: „Aber jede und jeder von ihnen braucht das, jetzt wie in den vergangenen Tagen. Eine gute Willkommenskultur in unserem Land hilft ihnen, mit ihrer Situation umzugehen. Und es hilft auch uns. Denn auf diese Weise werden die Menschen eingeführt, sich in ihnen fremden Abläufen und in einer ihnen fremden Kultur zurechtzufinden.“

 

Miteinander die Herausforderung meistern

Weiterhin lobt Keil das Engagement verschiedener Initiativen, die in unterschiedlicher Organisationsform und unterschiedlichen Gruppen Hilfe leisten. „Was in diesen Initiativen geleistet wird, ist großartig. Sie alle sind auch mit den Kommunen und fast überall auch mit den Kirchengemeinden vernetzt. Ich möchte Sie heute ganz herzlich bitten: Bringen Sie sich in diesen Initiativen ein“, appelliert er an Christen in allen Gemeinden des Kirchenkreises. „Wenn Sie aus christlicher Überzeugung für Flüchtlinge etwas tun möchten, schließen Sie sich diesen Initiativen an. Wir möchten nicht nebeneinander, sondern miteinander die Herausforderung meistern.“ Die Pfarrämter sowie das Diakonische Werk stehen selbstverständlich bereit, um gegebenenfalls Kontakte herzustellen.

Am kommenden Sonntag (25.10.2015) wird in den Gottesdiensten im Kirchenkreis zudem ganz konkret zu einer Kollekte für die Unterstützung dieser Arbeit aufgerufen. „Auch das ist eine Möglichkeit, sich in christlicher Gesinnung für ein gutes Willkommen zu engagieren. Auch diese Kollekte soll der Arbeit der Initiativen vor Ort in unserem Kirchenkreis für die Willkommenskultur zu Gute kommen“, so Keil. „Ich bitte Sie herzlich: Unterstützen Sie dieses Anliegen mit Ihrer Gabe.“

Außerdem dankt Keil herzlich für alles, was bisher an Hilfe geleistet wurde, denn bei den Vorbereitungen und auch nach der Ankunft der Flüchtlinge in der Lindenberghalle zeigte sich zum einen, dass es ohne ehrenamtliche Unterstützung nicht möglich ist, so kurzfristig eine Notunterkunft einzurichten, und andererseits, dass es sehr viele Bürger gibt, die selbstlos und ganz im Sinne der christlichen Nächstenliebe tatkräftig mit anpacken.

 

Ein Artikel aus der Serie „Willkommenskultur“ des Kirchenkreises Harzer Land über Flüchtlingshilfe und Willkommenskultur in der Region. Weitere Artikel folgen in lockeren Zeitabständen.


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