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Geschrieben von Christian Dolle (Kirchenkreis Harzer Land) am 03. Juni 2016

Kirchen

Nicht nur ein Job, sondern eine Herzensangelegenheit

Teil 21 der Serie Willkommenskultur des Kirchenkreises Harzer Land: Dana Pruss ist die neue Flüchtlingssozialarbeiterin des Kirchenkreises Harzer Land

„Vielleicht muss man für so einen Job eine Art Helfersyndrom haben.“ Flüchtlingssozialarbeiterin Dana Pruss.
„Vielleicht muss man für so einen Job eine Art Helfersyndrom haben.“ Flüchtlingssozialarbeiterin Dana Pruss.
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Schon früh bezog die evangelische Kirche eine klare Position in der Flüchtlingsfrage. Auch der Kirchenkreis Harzer Land, machte deutlich, dass die eigentliche Integrationsarbeit mit der Ankunft der Menschen aus den Krisenregionen erst beginnt. Vieles lastet auf den Schultern von Ehrenamtlichen und einiger weniger, die für die Kommunen in diesem Bereich tätig sind. Mit der Flüchtlingssozialarbeiterin Dana Pruss hat der Kirchenkreis nun eine wichtige Stelle besetzt, die die bestehenden Netzwerke stärken und weiteres Engagement unterstützen soll.

Ihre Berufserfahrung hat Dana Pruss direkt an der Basis gesammelt, nämlich in der direkten Zusammenarbeit in der Rehberg-Klinik in St. Andreasberg. „Dort habe ich den Sozialdienst geleitet, war aber auch mit Familienzusammenführungen, Arztterminen und eigentlich allem befasst, was gerade anfiel“, erzählt sie. Damit hat sie all jene Probleme mitbekommen, die diese Menschen erwartet, bevor sie auf die Kommunen verteilt werden, jetzt freut sie sich auf die Geschichten die ihnen anschließend passieren.

 

Verbindungen knüpfen, um effektive Hilfe zu leisten

Bevor sie die allerdings detailliert zu hören bekommt, verschafft sie sich derzeit erst einmal einen Überblick über die vielen bestehenden Hilfsangebote im Harzer Land und knüpft auch Kontakte zu den Pastoren. „Bis jetzt waren alle froh, dass ich da bin“, schildert sie ihren Eindruck, wohl ein Zeichen dafür, dass es durchaus Bedarf für eine Flüchtlingssozialarbeiterin gibt.

In Osterode, so hat sie festgestellt, wird von vielen hervorragende Arbeit geleistet, im Eichsfeld und im Oberharz sind ihr bis jetzt noch wenige Angebote bekannt. Hier möchte sie beispielsweise das Sprachpatenprojekt von Angela Zölke unterstützen und gerne noch Menschen zum Deutschlernen mit Flüchtlingen begeistern.

So versucht sie, erst einmal, die lokalen Akteure kennenzulernen, abzuschätzen, wo der Bedarf nach was am größten ist und dann Verbindungen zu knüpfen, um möglichst effektive Hilfe zu leisten. Dabei hilft ihr, dass sie in Hörden aufgewachsen ist und etliche Strukturen im Kirchenkreis und in der Region bereits kennt. „Ich hatte schon früh das Gefühl, dass ich helfen muss“, sagt sie, ihr Studium des Sozialmanagements wollte sie zum Wohle anderer nutzen.

 

Defizite ausgleichen, die der Staat nicht in Griff bekommen hat

„Ja, vielleicht muss man für so einen Job eine Art Helfersyndrom haben, auf jeden Fall muss es eine Herzensangelegenheit sein“, räumt sie lächelnd ein. In St. Andreasberg habe sie allerdings auch gespürt, wie viel man für sein Engagement von den Menschen zurückbekommt und das treibt sie an. Daher möchte sie keinesfalls nur im Büro sitzen, sondern engen Kontakt zu Flüchtlingen und Ehrenamtlichen haben.

„Auf der anderen Seite muss man auch gut abschalten können, doch das traue ich mir zu“, sagt sie. Immerhin muss sie in ihrer Arbeit und insbesondere zeitlich flexibel sein, doch gerade das gefalle ihr an dieser Aufgabe. Für sie ist es schließlich nicht nur ein Job, sondern die besagte Herzensangelegenheit und noch dazu eine, die sie mitgestalten kann. „Ich kann selbst entscheiden, was ich aus der Stelle mache“, sieht sie ihre Aufgabe als Chance, einige Defizite auszugleichen, die der Staat bisher nicht in den Griff bekommen hat.

 

Ein Artikel aus der Serie „Willkommenskultur“ des Kirchenkreises Harzer Land über Flüchtlingshilfe und Willkommenskultur in der Region. Weitere Artikel folgen in lockeren Zeitabständen.

 


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