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Geschrieben von Mareike Koch am 07. Juli 2015
Region

Kathi zeigt, wie’s geht

36-Jährige erläuft sich die Region mit Neuroprothese

Spendenübergabe in Bad Lauterberg, (Foto Kathis bessere Hälfte)
Spendenübergabe in Bad Lauterberg, (Foto Kathis bessere Hälfte)
Ankunft in Bad Lauterberg, (Foto Kathis bessere Hälfte)
Ankunft in Bad Lauterberg, (Foto Kathis bessere Hälfte)
Empfang in Bad Lauterberg, (Foto Kathis bessere Hälfte)
Empfang in Bad Lauterberg, (Foto Kathis bessere Hälfte)
Nach dem Hitzemarathon: Kathi und Daniel in Fuhrbach, (Foto Mareike Koch)
Nach dem Hitzemarathon: Kathi und Daniel in Fuhrbach, (Foto Mareike Koch)
Noch kann gespendet werden, (Foto Mareike Koch)
Noch kann gespendet werden, (Foto Mareike Koch)

Wenn Dein Leben von einem auf den anderen Tag komplett aus den Fugen gerät und Du plötzlich nicht mehr laufen kannst – was würdest Du tun? Und wenn Du diesen Zustand durch eine Neuroprothese wieder ändern könntest, Deine Krankenkasse aber nicht für die Kosten aufkommt? Richtig: Alles, um Deinen Traum zu erreichen!

Genau wie Kathi Kahrstedt aus Göttingen. Die 36-Jährige kann seit 2013 nicht mehr gehen. Es fing mit Schmerzen bei der Arbeit an. Erst machte sich Kathi keine Sorgen, nahm an, es sei wieder einer ihrer zahlreichen Rheumaschübe. „Komisch wurde es, als ich mich abends nicht mehr bücken konnte. Am nächsten Morgen hatte ich schon die Lähmung im linken Bein.“ Diese sogenannte „inkomplette Querschnittlähmung” kam durch eine Infektion im Rückenmark. „Meine Bewegungsfähigkeit ist nicht vollständig verloren, aber ohne Hilfsmittel wie Rollstuhl und Krücken geht nichts mehr. Und für mich brach zuerst eine Welt zusammen“, schildert Kathi.

 

Krankenkasse sagte Nein zur Prothese

Doch als sie von einer Neuroprothese erfuhr, mit der sie durch an die Nerven gesendete Stromimpulse wieder laufen kann, fasste sie neuen Mut. „Ich fragte sofort bei meiner Krankenkasse nach. Ich wollte mein Leben zurück – aber die Kasse sagte nein“, erzählt die Göttingerin. Also versuchte sie, den Weg über Forschungseinrichtungen zu gehen. Aber auch da war nichts zu machen. „Doch gerade durch die Hilfe der Gesellschaft liegen Glück und Unglück oft nah beieinander“, findet Kathi. Deshalb kam die tätowierte, lebensfrohe und selbstbewusste Blondine auf die Idee zu einem Spendenlauf.

Seit dem 1. Juni ist sie mit der vom Sanitätshaus O.R.T. aus Göttingen als Leihgabe zur Verfügung gestellten Neuroprothese sechs Wochen quer durch die Region unterwegs. Am Montag vergangener Woche (29.06.2015) machte sie Station in Hattorf, am Mittwoch in Herzberg und am Freitag in Bad Lauterberg. Dort wurde sie jubelnd von Mitarbeitern der O.R.T.-Filiale, einigen Fans und Angestellten der Muschinsky-Schule empfangen, die einen großzügigen Scheck überreichten. Von dort ging es am Sonntag bei brütender Hitze – ab Barbis mit Kumpel Daniel Groß aus Göttingen – weiter nach Fuhrbach. Auch Dauerregen war schon dabei. Doch Kathi Kahrstedt lässt sich nicht unterkriegen!

Noch drei Etappen liegen vor ihr, dann hat sie etwa 280 Kilometer zurückgelegt und war mit Regenerationspausen sechs Wochen zu Fuß unterwegs. Mit dem Auto ganz in der Nähe dabei war am Freitag Christian – „bessere Hälfte“, manchmal Fotograf und Supporter gleichzeitig. Sonst sorgt die Werbeagentur Imprints aus Rosdorf für Bilder und Begleitung. Alles was an Spendengeldern über die 10.000 Euro-Marke hinausgeht, die Kathis „Schrittmacher“ kostet, wie sie ihn lächelnd bezeichnet, soll KIMBU erhalten, eine häusliche Kinderkrankenpflege in Göttingen. Denn den aktuellen Spendenstand kennt sie nicht. Der wird nach Kathis Abschluss-Etappe am Sonntag, 12. Juli, gegen 13/13.30 Uhr im Gemeindezentrum in Rosdorf bekannt gegeben.

 

Kathi will weiterlaufen für den guten Zweck

„Für mich ist es ein Lebenstraum, jetzt hier langzulaufen und die tolle Landschaft zu genießen!“, sagte Kathi Anfang Juni mit einem breiten Lächeln im Sat.1-Interview. Und „live“ merkt man ihr noch mehr an: Sie ist eine Kämpferin – und was sie sich in den Kopf gesetzt hat, das zieht sie auch durch. Deshalb möchte sie am liebsten gar nicht mehr aufhören: „Wenn ich die Neuroprothese bekomme, laufe ich weiter für den guten Zweck“, verspricht sie. Und wer Kathi auch nur kurz kennengelernt hat, der weiß, dass dies keine leeren Worte sind. Die nächste Aktion ist sicher schon ausgeheckt.

 

Weitere Infos und Möglichkeit zum Mitgehen

Alle Strecken, kommenden Touren, Infos zu Kathi und die Daten des Spendenkontos sind auf www.kathi-geht.de (externer Link) zu finden. Wer sie persönlich treffen, und vielleicht sogar ein Stückchen mitwandern möchte, hat dazu wie folgt Gelegenheit:

Mittwoch, 08.07.2015
Start: 10 Uhr, Duderstadt
Zwischenstopp „Graf Isang“, Seeburger See
Ziel: Ebergötzen
voraussichtliche Ankunftszeit: 15 Uhr
Länge der Strecke: etwa 14 Kilometer

Donnerstag, 09.07.2015
Besuche in Ebergötzen: Brotmuseum , Wilhelm Busch Mühle

Freitag, 10.07.2015
Start: 10 Uhr, Ebergötzen
Ziel: Nörten-Hardenberg
voraussichtliche Ankunftszeit: etwa 15.30 Uhr
Länge der Strecke: etwa 15 Kilometer

Sonntag, 12.07.2015
Start: 10 Uhr, Bovenden


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