Geschrieben von Boris Janssen (Text) und Gordy (Fotos) am 14. September 2015
Wurf-Marathon: Elf Gewichte, 33 Durchgänge
LAV Bad Lauterberg hat wieder Deutsche Meisterschaften im LSW Spezialsport ausgerichtet






Für Leichtathletik-Wettkämpfe ist der Sportplatz der KGS, vorsichtig ausgedrückt, eher ungeeignet. Als Ausrichter hat sich denn der LAV Bad Lauterberg auch seit Jahren mehr darauf verlegt, Wettkämpfe für den Verband LSW Spezialsport Deutschland zu veranstalten. Für dessen auf der Leichtathletik basierenden Wurfdisziplinen bietet der Platz im Gegenteil gute Bedingungen. Und so locken die Wettkämpfe zwei bis drei Mal im Jahr Sportlerinnen und Sportler aus ganz Deutschland in die Bad Lauterberger Aue.
Am Sonntag (13.09.2015) waren um die 50 Wurfbegeisterte der Ausschreibung zur Deutschen Meisterschaft im Shotorama, Schockorama und Diskus-Griechisch-Dreikampf gefolgt – besonders gut vertreten war wie immer der Großraum Leipzig-Dresden und der, ja tatsächlich, VfL Wolfsburg. Von der Jugend bis zur Altersklasse M 80 kämpften die Frauen und Männer um Medaillen und natürlich den nationalen Meistertitel. Die meisten traten gleich zu allen ausgeschriebenen Wettkämpfen an und hatten damit stolze 33 Durchgänge zu absolvieren, denn bei allen Disziplinen handelt es sich um Mehrkämpfe.
Das Schwerste kommt zum Schluss
Shotorama ist ein Kugelstoß-Mehrkampf mit fünf unterschiedlichen Gewichten. Beim Schockorama werden die Kugeln in drei Gewichten ähnlich wie beim Diskuswurf geschleudert (das nennt sich „Schocken“). Diskus Griechisch entspricht dem bekannten Diskuswurf, allerdings nicht mit speziellen Disken, sondern mit normalen Hantelscheiben. Beim Dreikampf kommen natürlich ebenfalls drei unterschiedliche Gewichte zum Einsatz.
Für sämtliche Disziplinen gilt: Alle Würfe werden aus dem Stand ausgeführt. Die Gewichte richten sich nach der jeweiligen Altersklasse, pro Gewicht hat Jeder drei Versuche und es geht mit dem kleinsten Gewicht los, das schwerste kommt zum Schluss.
Außerdem gibt es zusätzlich die Wertungen Athletik-Zweikampf beziehungsweise Athletik-Dreikampf. Der Zweikampf besteht aus der Addition von Shotorama und Schockorama, beim Dreikampf kommt noch der Kugelwurf-Mehrkampf Speerorama dazu (hier werden die Kugeln in drei Gewichten ähnlich wie ein Speer geworfen). Letzteres hatten einige der Sportlerinnen und Sportler bereits am Vortag im sächsischen Regis-Breitingen absolviert.
Keine Teilnehmer aus der Region
Wer solche Marathon-Disziplinen in Angriff nimmt, betreibt das natürlich mit sportlichem Ehrgeiz und Ernst. Aber klar, den Meisten geht es bei diesen Treffen mit Gleichgesinnten auch um den Spaß und die Geselligkeit. Und dass so viele von ihnen immer wieder kommen, zeigt: Sie fühlen sich im Harz einfach wohl. Das muss sich bloß noch in der eigenen Region herumsprechen – der Teilnehmer, der die mit Abstand kürzeste Anfahrt hatte, kam immerhin schon aus Halberstadt.