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Geschrieben von ski am 23. Mai 2017
Vereine und Verbände

„Es ist zwei vor zwölf“

Der Förderverein der Grundschule steht vor der Auflösung – trotz toller Arbeit und neuer Mitglieder. Der Grund: es finden sich keine Nachfolger für den Vorstand

Von rechts: Kassenprüfer Max Reister, 1. Vorsitzender Frank Muschinsky, Schriftführerin Janka Eckhardt, 2. Beisitzerin Sandra Geibel, Schatzmeister Jens Apel, 1. Beisitzerin Gabriele Vitalis-Berndt, Kassenprüfer Frank-Michael Roth
Von rechts: Kassenprüfer Max Reister, 1. Vorsitzender Frank Muschinsky, Schriftführerin Janka Eckhardt, 2. Beisitzerin Sandra Geibel, Schatzmeister Jens Apel, 1. Beisitzerin Gabriele Vitalis-Berndt, Kassenprüfer Frank-Michael Roth
Am Wasserspender können sich alle Kinder selbst bedienen - eines von vielen Extras, die der Förderverein ermöglicht hat
Am Wasserspender können sich alle Kinder selbst bedienen - eines von vielen Extras, die der Förderverein ermöglicht hat

Die Stimmung war gedrückt bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins der Grundschule am Hausberg. Denn trotz intensiver Suche finden die Aktiven keine Nachfolger für die Vorstandsposten. Die eigenen Kinder sind dem Grundschulalter bereits entwachsen, und es wäre dringend Zeit, die Vereinsführung in neue Hände zu legen. „Meine Tochter kommt jetzt schon in die achte Klasse“, sagt der erste Vorsitzende, Frank Muschinsky. Den Vorsitz abgeben wollte er schon seit einigen Jahren, ebenso wie Schriftführerin Janka Eckhardt. Auch weitere Vorstandsmitglieder, deren Kinder nun die Grundschule verlassen oder bereits verlassen haben, suchen Nachfolger. Viele Eltern der jetzigen Grundschüler wurden bereits persönlich angesprochen, doch bislang winkten alle ab.

Schon seit mehreren Jahren suchen die Aktiven nach neuen Ehrenamtlichen, und haben sich von Jahr zu Jahr weitergehangelt in der Hoffnung, dass sich im nächsten Schuljahr, vielleicht aus den Reihen der Erstklässler-Eltern, jemand findet. „Wir haben uns den Mund fusselig geredet, aber wir haben niemanden in petto“, so der Vorsitzende. Trotz rund 250 Kindern an der Grundschule am Hausberg und dementsprechend vielen Eltern: Fehlanzeige. „So kann es nicht mehr weitergehen, es ist nicht fünf, sondern zwei vor zwölf“, resümiert Muschinsky.

Mitgliederzuwachs und viele Spenden

Dabei hat der Verein an sich durchaus Grund zur Freude: Wie Schatzmeister Jens Apel berichtete, kann sich der Verein über ein dickes Spendenplus und 31 neue Mitglieder im vergangenen Jahr freuen. Derzeit verfügt der Verein über 78 Mitglieder, von denen allerdings gerade einmal 14 zur Jahreshauptversammlung erschienen sind – der Vorstand inbegriffen.

Wasserspender, Holzhäuschen und Klassenfahrten

Viele Spender halten dem Verein außerdem die Treue, ganz besonders die Töpferdamen von Gabriele Vitalis-Berndt, die jährlich die Ausstellung in Lydias Rosengarten zu Gunsten des Vereins veranstalten. Im vergangenen Jahr beteiligte sich außerdem die Stiftung der Sparkasse Osterode mit einer großzügigen Spende an der Anschaffung eines Holzhauses zur Aufbewahrung des Pausenspielzeugs, und die Stadtwerke Bad Lauterberg sowie die Stadt Bad Lauterberg unterstützten die Anschaffung eines Wasserspenders für die Kinder. Nicht zu vergessen sind natürlich die Einnahmen aus der Einschulungsveranstaltung, wo Kaffee, Kuchen und Sekt verkauft wurden. Der Schülerbetreuungsverein, der durch die Ganztagsschule obsolet geworden war, hatte den Förderverein bei seiner Auflösung ebenfalls mit einer Spende bedacht.

So konnten auch im Jahr 2016 wieder einige Anschaffungen getätigt werden, allen voran, wie bereits erwähnt, der Wasserspender und das Blockhäuschen. Außerdem übernahm der Verein wieder die Buskosten für die Klassenfahrt der dritten Klassen sowie Einzelbezuschussungen für bedürftige Kinder.


Auflösung droht: Außerordentliche Hauptversammlung am 28. August

Doch all dies wird künftig nicht mehr möglich sein, wenn sich nicht noch in letzter Minute engagierte Menschen finden, die bereit sind, den Verein weiterzuführen. Denn nun wird es ernst: am 28. August wird eine außerordentliche Versammlung einberufen, bei der dann gegebenenfalls die Auflösung des Vereins beschlossen wird. Das fänden nicht nur die anwesenden Mitglieder schade: „Ohne Förderverein kann eine Schule heutzutage kaum noch bestehen. Es wäre sehr bitter, wenn sich der Verein auflösen müsste – so vieles wäre dann für die Kinder nicht mehr möglich“, so erklärte Anke Tilhein-Engelke, die Schulleiterin. Ein Highlight aus den letzten Jahren war zum Beispiel der Mitmachzirkus Laluna, auch wurde viel Pausenspielzeug, begleitendes Unterrichtsmaterial und einige Utensilien für den Sportunterricht beschafft. „Solche Extras sind sonst nicht zu finanzieren“, sagte Tilhein-Engelke.

Und auch den Vorstandsmitgliedern wird bei dem Gedanken der Auflösung schwer ums Herz: „Wir hatten immer viel Spaß, und die Zusammenarbeit hat super geklappt. Es ist auch gar nicht viel Arbeit für den Einzelnen, weil wir ein tolles Team waren. Der Aufwand ist wirklich überschaubar, und es macht Spaß“, erzählt Frank Muschinsky. Und Janka Eckhardt ergänzt: „Wenn jemand sich engagieren will, hat er natürlich unsere Unterstützung, sofern das gewünscht ist – wir schmeißen niemanden ins kalte Wasser“.

Ein letztes Mal: Einschulungsveranstaltung

Weil sich bei der Zusammenkunft in der Mensa der Grundschule am 23.05.2017 niemand bereitfand und keine Lösung abzeichnete, wurde kein neuer Vorstand, sondern nur Frank-Michael Roth als neuer Kassenprüfer gewählt. Stattdessen fassten die Aktiven den Entschluss, als letzte Aktionen noch die Einschulungsveranstaltung der Erstklässler zu begleiten und die Klassenfahrten, die direkt nach den Sommerferien stattfinden, zu unterstützen. Danach aber ist Schluss mit der Vereinsarbeit, und der Verein endet wohl am 28. August: „Wir stehen vor der Auflösung“.


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