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Geschrieben von PM Kneipp-Bund am 02. Dezember 2017
Vereine und Verbände

„Mehr Geld für Prävention in der Pflege“

Kneipp-Bund tagt in Bad Lauterberg: Aufruf zu Umdenken im Pflegesystem

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Der Kneipp-Bund ruft zu einem Umdenken im Pflegesystem auf. „Jetzt ist die Zeit für mehr Prävention in der Pflege. Es darf nicht sein, dass die Würde des Menschen vom Alter abhängt“, so der Präsident des Kneipp-Bundes Klaus Holetschek. Das Präsidium und der Beirat des Kneipp-Bundes treffen sich an diesem Wochenende (KW 48/2017) in Bad Lauterberg zur letzten Sitzung des Jahres, um Bilanz zu ziehen und die Arbeitsschwerpunkte für 2018 festzulegen. Gesundheitsförderung nach Kneipp habe für die Kurstadt Bad Lauterberg eine große Bedeutung. Mit dem aktiven Kneipp-Verein Bad Lauterberg und dem ansässigen Kneipp-Bund Hotel Heikenberg habe der Ort engagierte Mitstreiter für eine zukunftsfähige Weiterentwicklung des Standortes.

„Wir müssen uns die Frage stellen, was uns gute Pflege wert ist. Denn wenn weiter nichts geschieht, wird sich die Situation zwangsläufig verschärfen. Und betroffen davon werden nahezu alle Familien sein. Prävention muss als Gesundheitsförderung gesehen werden“, so Holetschek. Deutschlands größte private Gesundheitsorganisation appelliert an die Entscheidungsträger der Politik, der Krankenkassen, der Wirtschaft und Wissenschaft und fordert einen stärkeren gesellschaftlichen Willen zur Veränderung. Der demografische Wandel und die steigende Lebenserwartung würden das Pflegesystem mit voller Wucht treffen.

 

Vorhandene Mittel einsetzen – mehr Prävention wagen

Der Ansatz „Kneipp in der Pflege“ sei bereits wissenschaftlich untersucht und habe sich seit Jahren bewährt. Die Erfahrungswerte der „Vom Kneipp-Bund e.V. anerkannten Senioreneinrichtungen“ sprächen eine eindeutige Sprache, allerdings müsse das niedrigschwellige Konzept noch besser von außen unterstützt werden. Hier müsse der Bund bei den Kassen mehr Leistungen einfordern. In einer Zeit, in der die Rücklagen der Krankenkassen auf einen neuen Rekordwert gestiegen seien, müsse es möglich sein, sinnvolle Angebote zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation und zur Stärkung von Ressourcen und Fähigkeiten stärker zu fördern. Das durch das Präventionsgesetz bereitgestellte Ausgabenvolumen (0,31 Cent je Pflegeversichertem pro Jahr) der Pflegekassen zur Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen betrage rund 21 Millionen Euro. Von diesen Mitteln sei bislang nur ein Bruchteil ausgegeben – hier könnten Finanzierungshilfen für Ausbildungen im Bereich der Kneipp-Gesundheitsbildung zielgerichtete und sinnvolle Investitionen sein, findet der Kneipp-Bund

 

Pflegeberufe stärken

Der Pflegeberuf müsse attraktiver gestaltet werden; eine angemessene Personalausstattung sei dringend geboten, um künftig eine adäquate Pflegequalität gewährleisten zu können. Die Arbeitsbedingungen und Bezahlung der Pflegekräfte, die Situation pflegender Angehöriger und auch die bürokratischen Rahmenbedingungen müssten verbessert werden. Insbesondere Pflegeberufe hätten einen großen Bedarf an Gesundheitsprävention. Auch hier könne der Kneipp-Bund mit seinem ganzheitlichen Konzept für das Betriebliche Gesundheitsmanagement einen wichtigen Beitrag leisten.

 

Pflege: Mensch muss im Mittelpunkt stehen

Die Grundbedürfnisse einer menschenwürdigen Pflege müssten in den Mittelpunkt der Debatte gestellt werden – bewährte präventive Konzepte müssten von den Entscheidungsträgern stärker gefördert und unterstützt werden. Die 2015 abgeschlossene Kneipp-Pflegestudie, die gemeinsam mit dem Zentrum für Qualität in der Pflege durchgeführt und vom Bundesfamilienministerium gefördert wurde, habe deutlich gezeigt, dass durch die naturheilkundlichen Anwendungen nach Kneipp das Verhältnis von Pflegekraft und Bewohner intensiviert werde und dadurch auch die Arbeitszufriedenheit steige. Der Kneippsche Leitgedanke „Jede Anwendung ist gleichzeitig eine Zuwendung“ wirke sich also auch positiv auf die Pflegekräfte aus.

 

Senioreneinrichtungen als Zentren für Gesundheitsförderung

Prävention und Gesundheitsförderung könnten nur dann erfolgreich sein, wenn sie zum selbstverständlichen Bestandteil des Pflegealltags werden. Die lebensweltbezogenen Maßnahmen nach Kneipp zielten deshalb auf eine Umstrukturierung und Verbesserung der Lebensbedingungen ab. Die Kneipp-Anwendungen würden individualisiert auf die Bedürfnisse der Bewohner angepasst, wobei auch das Personal profitieren könne: Das Bewusstsein für die eigene Gesundheit werde sensibilisiert, gleichzeitig würden neue Methoden zur Unterstützung der Gesundheit kennengelernt und in das eigene Gesundheitsverhalten integriert.


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